Nahverkehr: Nur noch drei Preisstufen
Lahr/Kinzigtal - Ab Sonntag wird der Kauf von Tickets für Bahnen und Busse im Ortenaukreis deutlich einfacher. Der neue Tarifplan kennt ab 1. August nur noch sechs statt bisher 50 verschiedene Zonen.
Anfang Juli war die grundlegende Reform politisch im Kreistag beschlossen und gefeiert worden, nun steht die Umsetzung an. Für Nutzer des ÖPNV soll alles deutlich einfacher und übersichtlicher werden, werben große TGO-Plakate derzeit an den Straßen auch im Raum Lahr und Umgebung.
Hinter den Änderungen steht die Tarifverbund Ortenau GmbH (TGO), ein Tarifverbund mit dem Zweck, ein einheitliches Fahrkartensystem für alle Bus- und Bahnleistungen für den Ortenaukreis anzubieten und abzurechnen. Diesem Ziel kommt die TGO ab Sonntag nun deutlich näher. Alles soll viel leichter nutzbar und auch billiger für die Fahrgäste werden, wird versprochen.
Künftig nur noch drei Preisstufen
TGO-Gesellschafter – und damit für grundsätzliche Entscheidungen zur Verbundentwicklung zuständig – sind die Verkehrsunternehmen Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) mit Sitz in Lahr, Südwestbus (RVS), Deutsche Bahn (DB Regio), Südbadenbus (SBG), Omnibus Katz, ZimBus und Schnurr-Reisen. Die öffentliche Hand ist im TGO-Beirat unter Vorsitz von Landrat Frank Scherer repräsentiert.
Die Fahrpreise vieler Linien seien stark abgesenkt worden, kündigt die TGO an. Unterm Strich habe sich eine durchschnittliche Senkung des TGO-Tarifs und fast ein Viertel ergeben, um 22 Prozent.
Künftig wird es nur noch drei Preisstufen geben. Die Stufe eins gilt für eine Tarifzone, die zweite für zwei und die Stufe drei für entsprechend drei oder mehr Tarifzonen, die benutzt werden. Der Altkreis Lahr mit der südlichen Ortenau von Friesenheim über das Ried und Lahr bis an die Kreisgrenze nach Emmendingen sowie ins Schuttertal hinein ist beispielsweise eine der neuen Taarifzonen. Auch das Kinzigtal zwischen Biberach, Haslach, Hausach, Wolfach, Oberwolfach sowie Gutach und Hornberg bilden eine zusammenhängende Tarifzone.
Jahres-Abos für Schüler, Studenten und Azubis kosten nun weniger (30 Euro/Monat) und gelten im ganzen Landkreis.
Und wer zahlt?
Die Tarifumstellung ist teuer und die Entscheidung des Landkreises, das mit jährlich rund 4,6 Millionen Euro zu unterstützen deshalb "historisch", sagt Landrat Frank Scherer. Zusätzlich fördert das Verkehrsministerium Baden-Württemberg die Tarifreform nochmals mit Mitteln in Höhe von rund vier Millionen Euro auf mehrere Jahre.
