Aus dem Sonderprogramm für Denkmalschutz fließen Mittel nach Lahr, damit der Storchenturm saniert werden kann. Die Sanierung kostet rund 790.000 Euro. Foto: Maier

150.000 Euro Zuschuss für den Storchenturm. Schäden sollen bis 2015 beseitigt werden.

Lahr - Unterstützung vom Bund für die Stadt zur Sanierung des Storchenturms: Aus dem Sonderprogramm für Denkmalschutz fließen 150.000 Euro, damit das Lahrer Wahrzeichen gerettet werden kann.

»Es ist eine große Auszeichnung für den Lahrer Storchenturm. dass die Sanierung durch dieses Bundesprogramm gefördert wird«, schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß. Der Abgeordnete hatte sich beim Staatsminister für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Bernd Neumann, und beim Haushaltsausschuss des Bundestags dafür eingesetzt, dass der Storchenturm in das Programm aufgenommen wird. Nur wenige, überregional bedeutsame Kulturgüter können in dieses Programm aufgenommen werden, so Weiß in einer Pressemitteilung. »Ich hoffe, dass jetzt mit dem Zuschuss aus dem Bundeshaushalt das Lahrer Wahrzeichen – der Storchenturm – erhalten werden kann«, so der Abgeordnete.

Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller freute sich über die Nachricht aus Berlin: »Die Aufnahme in das Sonderprogramm für Denkmalschutz unterstreicht die herausragende Bedeutung unseres historischen Schatzes und zeigt, dass unser Wahrzeichen nicht nur für die Lahrerinnen und Lahrer wertvoll ist.«

Wegen Schäden am Mauerwerk ist der Storchenturm bereits seit dem Sommer 2011 für die Öffentlichkeit geschlossen. Im vergangenen Jahr hatte das Ingenieurbüro Barthel & Maus aus München den Überrest der einstigen Tiefburg der Geroldsecker unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die Bausubstanz in einem »deutlich schlechteren Zustand als erwartet« ist. Die Risse an der Nordost-Seite sind teilweise bis zu 17 Zentimeter breit, der Sandstein ist sehr porös, und das Mauerwerk ist von einer schwarzen Kruste mit allerlei »kriechendem Getier« dahinter bedeckt. Das Mauerwerk löst sich von den Estrich-Böden, die aus den 1960er-Jahren stammen, und auf dem Dach aus dem 18. Jahrhundert sind viele Ziegel brüchig und und lösen sich.

Anfangs wurde vermutet, dass die Bauarbeiten beim Spital zu den Schäden geführt haben. Die Gutachter konnten das nicht bestätigen: Ursache sei vielmehr, dass es im Inneren des Turms drei übereinander liegende, kuppelige Gewölbe gibt, die recht flach gespannt seien: Der Horizontalschub sei so groß, dass die Mauern nach außen gedrückt würden. Nachteilig wirkt sich aus, dass in den 60er-Jahren zum Ausbessern von Schäden Mörtel verwendet wurde, der fast nicht wasserdurchlässig ist. Die Folge ist, dass sich Wasser im Mauerwerk sammelt.

Bauwerk muss statisch gesichert werden

Bei der Sanierung sollen Salze aus dem Mauerwerk entfernt werden, der Mörtel wird abgenommen, die Mauern gereinigt, die schwarze Kruste entfernt und das Dach repariert. Das kostet rund 790.000 Euro. Die Stadt hofft auf Zuschüsse in Höhe von insgesamt 345.000 Euro.

Bis 2015 soll die Sanierung des Storchenturms fertig sein. Laut Zeitplan sollen erste Maßnahmen Ende dieses Jahres in Angriff genommen werden. Im kommenden Jahr soll das Bauwerk statisch gesichert werden, außerdem geht es um die Innen- und Außenflächen. Im Jahr 2015 kommen dann das nordöstliche Mauerwerk und das Dach an die Reihe.