Für den Stadtgulden vorgeschlagen werden auch Einkaufswägen für den Wochenmarkt. Foto: Baublies

Soziales: Vorschläge für Stadtgulden sind bis Ende Juni möglich 

Lahr - Die Lahrer dürfen in diesem Jahr wieder entscheiden, wofür die Stadt Geld springen lässt – 100 000 Euro sind für das Stadtgulden-Projekt eingeplant. Bisher sind 30 Vorschläge eingegangen.

"Da geht noch mehr", sagte Bürgermeister Guido Schöneboom beim Pressegespräch über das Projekt, das seine zweite Auflage erlebt. Bei der Premiere 2019 waren 115 Vorschläge eingegangen, davon 55 bis einen Monat vor Ende der Einreichungsphase. Genau da befindet man sich nun auch.

Noch bis zum 30. Juni können Lahrer ab 14 Jahren Ideen einreichen, wie das Stadtgulden-Budget verwendet werden soll, um die Stadt lebenswerter zu machen. Jedes ausgewählte Vorhaben wird wieder mit maximal 10 000 Euro gefördert. Der "Tag der Entscheidung" soll am Samstag, 16. Oktober, in der Mehrzweckhalle über die Bühne gehen. Auch online kann abgestimmt werden.

Schöneboom rührt Werbetrommel

Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt ist ein "Baby" Schönebooms, der die Idee aus Ostdeutschland mitbrachte. Entsprechend rührte er die Werbetrommel, meinte, dass die Premiere vollauf gelungen sei und der Stadtgulden nun mit möglichst breiter Beteiligung fortgesetzt werden soll. 2020 gab es eine coronabedingte Zwangspause; die da eingebrachten Vorschläge wurden in dieses Jahr mitgenommen.

Die Stadtgulden-Koordinatoren Jacob Crone und Josie Giedemann nannten einige Ideen, die bisher vorliegen: weitere Trainingsgeräte für den Bürgerpark, die Aufführung eines Weihnachtsoratoriums für Kinder, kostenlose Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Frauen, neue Ausstattung für Spielplätze, Sitzmöbel vor dem Stadtmuseum, Einkaufswägen für den Wochenmarkt, ein Food-Sharing-Kühlschrank oder ein interaktives Museum für die Hammerschmiede.

Projekte dürfen nicht zu teuer sein

Die eingereichten Projekte werden von der Stadt auf ihre Machbarkeit geprüft. Sie dürfen nicht zu teuer sein (deshalb wurde eine Sauna fürs Hallenbad verworfen), müssen legal (daher wird auch die vorgeschlagene Videoüberwachung für Glascontainer nicht zur Abstimmung zugelassen) und generell realisierbar sein. Ein Bürger hatte etwa eine Vergrößerung des Weihnachtsmarkts vorgeschlagen – aber das lässt sich laut Crone nicht machen, da Kunsthandwerker größere Städte vorziehen würden.

2019 waren die meisten Vorschläge von 50- bis 70-Jährigen gekommen. Auch deshalb gibt es nun die neue "Jugendprojektschmiede Stadtgulden", die die Jugendlichen Jan Stukert und Anna-Lea Hellerman-Carmel vorstellten. Sie soll am Freitag, 25. Juni, von 15 bis 18 Uhr entweder als Videokonferenz oder als Präsenzveranstaltung über die Bühne gehen. Junge Leute ab 14 Jahren sind dann eingeladen, gemeinsam Projektideen zu "spinnen".