Sophia Rommel (links) zeigte im Finale vollen Körpereinsatz, unterlag aber dennoch gegen Marie Liebkowsky (rechts). Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Neue Sportart: "Headis" zu erleben / Mischung aus Tischtennis, Volleyball und Fußball

Lahr. "Headis" heißt eine relativ junge Sportart. Der "Headis Black Forest Cup" lockte am Samstag rund 100 Fans und Neugierige in die Rheintalhalle. Angetreten waren 80 Männer und 24 Frauen.

 

Das Spiel wird an einer Tischtennisplatte mit einem etwa kopfgroßen und – wichtig – recht leichten Gummiball ausgetragen und hat genaue Regeln. Die sind eine Mischung aus Tischtennis, Fußball und Volleyball. Angabe und Ballwechsel entsprechen dem Tischtennis, die Spieler dürfen aber nur den Kopf verwenden. Das ist sowohl beim Fußball wie auch beim Volleyball erlaubt. Der Unterschied hier: Berührungen mit einem anderen Körperteil gelten als Fehler.

Bei den beiden Finalspielen, die gegen 18 Uhr ausgetragen werden, gleicht die Halle einem Hexenkessel. Moderator René Wegner ist stimmlich zwar angeschlagen, heizt den Fans aber immer noch ordentlich ein. Bei den Frauen stehen sich Marie Liebkowsky und Sophia Rommel gegenüber. Sieger ist, wer zuerst elf Punkte hat – wie beim Tischtennis. Vorausgesetzt, es sind zwei Punkte Differenz zum Gegner. Das Finale wird dramatisch, es geht in die Verlängerung. Dann folgt der erlösende Schrei der Fans – und die Gewinnerin Marie Liebkowsky sinkt ihrem Partner überglücklich in die Arme.

"Wahnsinnig gut" fühle sie sich, sagt die Siegerin, nachdem sie sich wieder gefasst und die Übergabe des Pokals mit der Zweit- und Drittplatzierten samt Gruppenfoto glücklich hinter sich gebracht hat. Sie sei erst völlig baff gewesen. "Mit einem Sieg habe ich überhaupt nicht gerechnet." Immerhin haben die beiden jungen Frauen jetzt in der Rangliste die Plätze fünf und sechs miteinander getauscht. So steht es auf der Webseite des Headis-Turniers nachzulesen. Dort ist Marie Liebkowsky unter dem Namen "FuWaTe" und Sophia Rommel unter dem Namen "Schmoffkopf" zu finden.

Die Spieler sind mit Engagement und Spaß dabei. Headis ist für sie aber ein Hobby. So spielt Marie Liebkowsky Vereinsfußball, "seit ich laufen kann". Sie stammt aus der Gegend um Hannover, studiert in Hildesheim und trainiert Headis in Göttingen.

Die Organisation ist inzwischen professionell, erklärt Wegner, der Headis als Sportstudent im Jahr 2006 erfunden hat. Das ist schließlich auch beim Finale der Herren zu erkennen: Nachdem Cornelius Döll David Ullinger besiegt hat, verabschiedete sich Wegner mit dem Hinweis, dass man sich beim kommenden Turnier im Februar in Brüssel wiedersehen werde. Dabei werden die Turnierteilnehmer aus Lahr wohl wieder alle dabei sein.