Handel: Firma Wölfle gibt Standort auf / 30 Prozent weniger Opel-Fahrzeuge verkauft
Lahr - Eine Ära geht zu Ende: Das Autohaus Schillinger in der Geroldsecker Vorstadt schließt Ende September. Der Hauptgrund ist der Umsatzrückgang bei Fahrzeugen der Marke Opel. 28 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.
Seit 1929 gibt es das Autohaus Schillinger, das 2008 von der Automobilholding Wölfle übernommen wurde, Ende September ist jetzt Schluss. Der Grund ist nicht etwa eine Insolvenz, sondern: "Wir geben den Standort auf", sagte Geschäftsführer Rainer Wölfle im Gespräch mit der Lahrer Zeitung.
Was sind die Gründe für die Schließung?
Rainer Wölfle nannte mehrere Gründe für die Entscheidung, den Standort aufzugeben. Der Hauptgrund sei, dass man mit der Marke Opel nicht mehr die Verkaufszahlen erreichen konnte, die notwendig gewesen wären. Den Umsatzrückgang bei Opel-Fahrzeugen, die im Autohaus Schillinger verkauft wurden, bezifferte Wölfle mit 30 Prozent.
Nach dem Eigentümerwechsel von General Motors auf den französischen PSA-Konzern habe Opel alle Händlerverträge gekündigt. Man habe zwar einen neuen Opel-Händlervertrag bekommen können, "wir konnten jedoch keine Zukunft für den Standort sehen", so Wölfle. Gründe waren unter anderem das Thema CO2-Punkte und geforderte Investitionen im Autohaus. "Dafür war aber die Immobilie zu groß", sagte Wölfle, der darauf hinwies. dass Ende September der Mietvertrag mit dem Eigentümer Fritz Schillinger ausläuft.
Ein weiterer Grund sei die Corona-Krise. Das sei zwar nicht ausschlaggebend gewesen. "Aber es wäre dadurch in den nächsten zwei Jahren nicht einfacher gewesen", sagte der Geschäftsführer.
"Wir haben eine Riesenimmobilie, die jedoch für die beiden Marken Opel und Ford zu groß ist", fasste Wölfle zusammen. Die Marke Ford, die im Autohaus Schillinger seit Übernahme durch Wölfle angeboten wird, habe sich zwar gut entwickelt, den Ausschlag für die Aufgabe des Standorts habe jedoch die Marke Opel gegeben.
Was bedeutet die Schließung für die Mitarbeiter?
28 Mitarbeiter hat das Autohaus Schillinger, die jetzt ihre Stelle verlieren. Wölfle wies darauf hin, dass darunter einige Mitarbeiter sind, die schon vor der Übernahme durch die Automobilholding im Autohaus tätig waren und entsprechend lange Kündigungsfristen haben. An diesen Fristen ändere sich nichts. Die Mitarbeiter hätten genügend Zeit, eine neue Stelle zu finden. Man unterstütze die Mitarbeiter dabei, soweit man das könne, versprach Wölfle.
Wie lange ist der Service gewährleistet?
"Ende Juni stellen wir den Geschäftsbereich Service ein", sagte Wölfle. Der Verkauf von Fahrzeugen, die auf Lager sind, läuft noch bis Ende September. Neubestellungen seien aber nicht mehr möglich. Wichtig ist Wölfle, dass das Autohaus auch danach noch für die Kunden telefonisch erreichbar bleibt, zum Bespiel was Leasingverträge anbelangt. Die Telefonnummern bleiben. Das nächste Opel-Autohaus ist in Offenburg.