Freuen sich über den neuen Rundweg (von links): Andreas Kaufmann, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Lahr, Bürgermeister Guido Schöneboom, Initiator Eberhard Stulz und Walter Caroli, Autor und ehrenamtlicher OB-Stellvertreter. Foto: Breuer

Wichertsheimer-Weg eingeweiht / Erinnerung an Lahrer Maler / Initiative von Eberhard Stulz

Unzählige Stunden hat Eberhard Stulz in die Entwicklung des Wickertsheimer-Rundwanderwegs investiert. Am Freitag ist der Weg bei einer Feierstunde mit rund 100 geladenen Gästen im Pflugsaal eingeweiht worden.

 

Lahr. Strahlend und glücklich stand Eberhard Stulz im Pflugsaal, um die Gäste zu begrüßen, die ihn bei der Arbeit auf die eine oder andere Weise unterstützt haben. Stulz ist der geistige Vater des neuen Rundwanderwegs, der durch die Innenstadt und über den Schutterlindenberg an markante Stellen der Stadt führt, die der Kunst- und Heimatmaler Wilhelm Wickertsheimer in Öl festgehalten hat.

"Kennen Sie das Gefühl, wenn man sich etwas fest vorgenommen, es umgesetzt hat und am Ziel angekommen ist?", fragte er die Gäste der Feierstunde. "Ohne den Arbeitskreis und meine Frau Brigitte, die mir immer den Rücken freigehalten und bei den Arbeitskreissitzungen bei uns zu Hause die Bewirtung übernommen hat, hätte ich das nie geschafft", betonte er. Stulz bedankte sich auch bei den anderen Mitgliedern des Arbeitskreises, der ihn bei der Erarbeitung des Wickertsheimer-Wegs unterstützt hat. Neben seiner Frau gehörten Thomas Milde, Jürgen Kühne, Helmut Stingl und Lothar Zierer dem Arbeitskreis an.

Aber auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, die Bewilligung von 10 000 Euro durch den Gemeinderat und die Unterstützung durch Walter Caroli, der für eine Serie der "Lahrer Zeitung" Beiträge über Stationen des Wickertsheimer-Wegs verfasst hat, vergaß Stulz nicht zu erwähnen. Darüber hinaus habe sich Caroli zu jedem Bild einen aussagekräftigen Satz überlegt, der die Betrachter der Bilder auf den 35 Stelen zum Nachdenken, Nachforschen und Nachschlagen über die Lahrer Stadtgeschichte anregen soll.

Stulz habe Wickertsheimer mit viel Herzblut und nie enden wollender Begeisterung neues Leben gegeben und den Nerv der Zeit, getroffen, der sich mit der Besinnung auf Heimat beschäftigt, sagte Bürgermeister Guido Schöneboom. Auch die Auswahl des Starts am zukünftigen Stadtmuseum in der früheren Tonofenfabrik und des Endes am denkmalgeschützten Café "Süßes Löchle", in dem immer wechselnd Wickertsheimer-Bilder hängen, seien sehr gut getroffen. Der Weg sei eine Verschmelzung von Kunst und Stadtentwicklung und vermittle einen unwiederbringlichen Blick in die Vergangenheit. "Ich bin kein Hellseher, auch wenn ich es manchmal gerne wäre. Aber ich prophezeie heute schon, dass der Wickertsheimer-Weg eine Bereicherung für die Stadt sein wird."

130. Geburtstag von Wickertsheimer

Andreas Kaufmann lobte unter anderem auch das Timing. Denn die Feierstunde fand am 130. Geburtstag Wilhelm Wickertsheimers statt. "Der Schwarzwaldverein kümmert sich auch um Heimatpflege. Deshalb war die Entscheidung, das Projekt zu unterstützen schnell getroffen", sagte der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins. Wickertsheimer sei auch Mitglied im Verein gewesen, habe sich auf der Lahrer Hütte auf Möbeln und dem Türstock verewigt. "Eberhard Stulz hat unzählige Stunden investiert. Wir bedanken uns von Herzen für das besondere Engagement bei der Erfindung, Gestaltung und Umsetzung des Wegs."

Eckart Wäldin, Enkel des Kunstmalers, hatte als Anerkennung für die Arbeit von Eberhard Stulz ein Gemälde seines Großvaters mitgebracht, das einen Lieblingsort von Stulz am Herzogenhorn zeigt. Sein Großvater wäre stolz gewesen und hätte auch die viele Arbeit in der Entwicklung des Wegs gesehen.

Die Feierstunde wurde musikalisch von der Violinistin Jing Siefert-Wen begleitet, die nicht nur Mitglied im SWR-Symphonie-Orchester ist, sondern auch als Mitglied im Schwarzwaldverein Hüttenwartin auf der Lahrer Hütte.

INFO

Ausstellung

Für alle Interessierten, die gern einen Blick in die Vergangenheit der Stadt werfen, aber auch Gemälde von Schwarzwaldmotiven sehen wollen, gibt es ab 19. Oktober auf dem Zeit-Areal eine Ausstellung mit 100 Wickertsheimer-Bildern.