Um Kleider und Gebrauchsgegenstände aus der Antike ging es bei einer Präsentation am Donnerstagnachmittag. Foto: Ziegelbauer

Der Kurpark von Enzklösterle verwandelt sich bis zum Wochenende in ein mittelalterliches Lager. Noch bis Sonntag können sich die Besucher in vergangene Zeiten zurückversetzen lassen.

Enzklösterle - Viel, ja sogar sehr viel Platz haben die Akteure des seit dem Donnerstag und noch bis zum Sonntag in Enzklösterle laufenden historischen Lagerlebens. Und wo? Im gesamten Kurpark zwischen dem Bereich beim Adventure-Golfpark mit seiner wohl mehr als 40 Meter hohen, mächtigen und sehenswerten Douglasie bis zum "Klostergarten" bei der Festhalle.

"Aller guten Dinge sind drei", sagt eine Redewendung. Mit der Veranstaltung an diesem Wochenende in Enzklösterle sind es nach dem mittelalterlichen Geschehen aus Anlass des Adventure-Golfparkjubiläums und dem "Glanz der Ritterzeit" in Bad Wildbad drei Events, bei denen sich die Besucher in längst vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen können.

Kurpark wird zum Lager

Hatte sich das mittelalterliche Marktgeschehen bei einer ähnlichen Veranstaltung im September des vergangenen Jahres in Enzklösterle konzentriert auf dem Platz vor der Festhalle und im Klostergarten abgespielt, befinden sich jetzt die Aktionszelte nicht nur dort, sondern auch im Kurpark, der damit zu einem mittelalterlichen Lager geworden ist. Mit unterschiedlichen Verpflegungsstationen für die Gäste und mit einer Bühne für die unterhaltsamen und musikalischen Einlagen von Einzelnen oder Gruppen von Akteuren sowie für die abendlichen Konzerte von Spielleuten und Musikern beziehungsweise Bands auf dem Platz vor der Festhalle. Oder wie davor für die Präsentation von Kleidung und Gebrauchsgegenständen nicht nur aus dem Mittelalter, sondern aus schon früheren Jahrhunderten und damit aus der Antike, bei der Christopher Eger am Donnerstagnachmittag sein umfassenden Wissen unter Beweis stellte und seine Zuhörer zum Staunen brachte. Wobei er den viel zitierten Begriff "Gewand" oder "Gewandung" im Gespräch mit unserer Redaktion gerne durch "schwere Kleidung" ersetzt sehen wollte.

Akteure aus der Region

Organisiert wurde das mittelalterliche Event wie schon im vergangenen September auf Initiative der Touristik-Chefin Hannah Winz (Enzklösterle) von Dieter Wurster (Wildberg) als "Dieter vom Galgenberg", dessen Einladung Marktbeschicker und Akteure hauptsächlich aus der Region und damit auch aus dem Enzkreis, aus dem Kreis Calw und aus dem Raum Freudenstadt gefolgt sind und für ein buntes Bild, verbunden mit einer kleinen Zeltstadt, sorgen. Handwerksberufe sind unter anderen mit einem Steinmetz, mit einem Korbmacher und mit einem Scherenschleifer vertreten.

Zu bewundern sind neben anderem landschaftlich orientierte Ölgemälde auf Leinwand des Künstlers Tomberg sowie Träume aus Stoff und Modeschmuck. Spezielle Angebote gibt es beispielsweise in "Simone’s Naturhäusle", mit Lederprodukten und mit Fellen sowie bei einem "Pflanzenkundler". Leckere Speisen wie etwa Spanferkel frisch vom Spieß, Ochsenfetzen, Hexenfladen, Suppen, Fladenbrot und Getränke und Leckereien unterschiedlicher Arten werden auf dem Platz vor der Festhalle angeboten. Am Rauch über Zelten ist zu erkennen, dass einige Akteure ihre zuweilen mittelalterlichen Speisen auch selbst auf offenem Feuer zubereiten. Auch Kinder können sich über einige Spielangebote bis hin zum kontrollierten und angeleiteten Axtwerfen freuen.

Tolle Gemeinschaft

Und was reizt die Akteure zur Teilnahme an einem gleich viertägigen Lagerleben im Kurpark von Enzklösterle? "Es ist einfach die besondere Faszination und eine tolle, übergreifende Gemeinschaft", war die spontane und begeisterte Antwort von Patrick Mahler aus Ötisheim, dessen Gruppe zu den größeren zählt und mit insgesamt 14 Erwachsenen, sechs Kindern und drei Hunden nach Enzklösterle gekommen ist und der dieses spezielle Hobby schon seit rund 15 Jahren pflegt. Für eventuelle Notfälle bei Akteuren und Besuchern der Veranstaltung sind Helfer der DRK -Bereitschaft Oberes Enztal präsent.