Die Schulen und Kitas sind geschlossen. Nun müssen Familien kreativ werden, damit keine Langeweile aufkommt. Foto: Pixabay

Soziales Leben kommt zum Erliegen. Instagram-Nutzer präsentieren kreative Beschäftigungen.

Region - Kein Kindergarten, keine Schule. Und das für mindestens fünf Wochen. Während die Eltern nun vor der Frage stehen, wo sie ihre Kinder unterbringen sollen, hat die Politik nur eine klare Empfehlung: Nicht bei den Großeltern. Wer es sich leisten kann, arbeitet jetzt von zu Hause aus, wo nun die ganze Familie rund um die Uhr zusammen ist.

Instagram-Nutzer werden kreativ

Zu der organisatorischen Belastungsprobe gesellt sich schon bald die Langeweile, denn das öffentliche Leben kommt immer mehr zum Erliegen. Veranstaltungen und Spaßprogramm? Fehlanzeige. Beiträge unter Hashtags wie #ichbleibezuhause oder #stayhome kursieren auf Instagram. Dabei zeigen die User, was sie so den ganzen Tag über machen, um die Langeweile zu vertreiben.

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Es finden sich Fotos von selbst gefertigten Zeichnungen, Bücherstapeln oder grünen Pflanzen. "Ich bleibe heute Zuhause und topfe meine Babys um. Wer macht mit?", schreibt eine Userin. Zustimmende Kommentare stehen darunter. Im Trend sind nun auch wieder Handarbeiten, angefangen beim Stricken über das Häkeln bis zum Nähen.

Andere vertreiben sich die Zeit lieber in der Küche. Ein Biskuit-Kuchen mit Beeren ist unter dem Hashtag #stayhome zu bewundern. "Wie unterhaltet Ihr eure Familien?", schreibt die Urheberin des Fotos auf englisch darunter. "Backen macht immer Spaß und die Kinder lieben es." Und außerdem, warum müssen es beim Backen immer Weihnachtsplätzchen sein, wenn man zur Abwechslung auch einmal Osterplätzchen in Häschen-Form backen kann?

Frühjahrsputz statt Fitness-Studio

Auch beliebt: Das Sport-Programm zu Hause. Wer das Fitness-Studio vermisst, kann sich auch ein Yoga- oder Gymnastik-Buch zulegen. So lassen sich die Übungen auch daheim auf der Gymnastik-Matte machen. Wer will, kann nebenher ein wenig fernsehen. Auch sind reihenweise Fotos von Menschen zu finden, die mit Hanteln trainieren oder einen Handstand an der Wand machen. Wer da wohl am längsten durchhält?

Bewegung bieten auch Beschäftigungen, die noch dazu zweckmäßig ist: Die einen nutzen die Zeit zum Wände streichen, andere für den Frühjahrsputz. Durch saubere Fenster strahlt noch dazu die Sonne besser in das Haus, was den Aufenthalt drinnen immerhin etwas angenehmer gestaltet.

Und durch den Putztag kommt man auch ganz ohne runzlige Finger, wenn man es richtig macht. Viele Putzmittel versprechen, gleichzeitig Pilze, Viren, Fett und Kalk zu beseitigen. Doch die keimtötende Wirkung könne dem Menschen schaden und zu Atemwegsbeschwerden, Ekzemen oder Allergien führen, erklärt die Aktion "Das sichere Haus (DSH)" aus Hamburg. Die Vertreter weisen auf umwelt- und hautfreundliche Alternativen hin: Die meisten Verschmutzungen lassen sich mit Essig, Zitronensäure, Natron und Waschsoda beseitigen. Mit Mikrofasertuch oder Putzschwamm angewendet, seien diese Mittel wahre Putzwunder - und das sogar preisgünstiger als das aggressive Putzmittel.

Für die Kinder: Backen, basteln, Spiele spielen

Auf Instagram findet sich unter #staythefuckhome einiges an Bildmaterial, das zu kreativen Beschäftigungen anregt. Vom Musik machen mit Gitarre, Klavier oder sogar Harfe über das Auspacken der alten Gesellschaftsspiele bis hin zum Ausmisten des Kleiderschrankes kommen die Instagram-Nutzer auf viele Ideen. Puzzeln scheint den Beiträgen nach zu urteilen gerade ebenso wieder in Mode zu kommen, wie das Briefe schreiben.

Auch wer Kinder daheim hat, die er nicht nur vor dem Fernseher sitzen lassen will, muss kreativ werden. Unter dem Hashtag #stayhomestaysafe steht unter einem Foto von zwei Kindern, die mit Lego spielen: "Mama, was ist eigentlich diese Karantäne?" Einige User beschäftigen Ihre Kinder mit Malen oder Scrabble und Uno spielen oder packen die Fasnachts-Kiste noch einmal aus und versuchen sich am selbstinszenierten Foto-Shooting in den eigenen vier Wänden.

Eine andere Möglichkeit: Die Knet-Dose wieder einmal auspacken. Wer dann feststellt, dass die alte Knete trocken geworden ist, kann auch ganz leicht selber welche machen. Alles, was man dazu braucht, sind 20 gehäufte Esslöffel Mehl, 15 Teelöffel Salz, zwei Esselöffel Öl und 250 Milliliter Wasser. Wenn alles verknetet ist, sorgt Lebensmittelfarbe für den Augenschmaus. Ist diese mithilfe von Einweghandschuhen untergeknetet, kann der Spaß auch schon losgehen.

Mit Humor kommt man besser durch die Krise

Trotz der aktuellen Situation gibt es zu guter Letzt dann noch die User, die das Ganze mit Humor nehmen. Ein Paar aus Graz postet unter #staythefuckhome ein Foto vom Sofa. Er, auf dem Rücken liegend, stemmt seine Partnerin in Superwoman-Pose mit den Füßen in die Höhe. Darunter auf Englisch der Kommentar: "Zu Hause bleiben und leben retten? Das machen wir! Sei ein Superheld."