Auslöser der neuen Krise waren zwei tödliche Angriffe vergangene Woche auf führende Mitglieder der Hamas und der Hisbollah.(Symbolbild) Foto: AFP/GIL COHEN-MAGEN

Die Sorge vor einer Eskalation in Nahost ist weiter hoch. Neben Bemühungen um eine Zügelung des Irans laufen auch Anstrengungen, Israel von einem harten Gegenschlag abzuhalten.

Partner in der Region haben Israel einem Medienbericht zufolge zur Mäßigung bei der Reaktion auf einen erwarteten Angriff des Irans und seiner Verbündeten aufgerufen. Israel solle „den Bogen nicht überspannen“, damit die Situation nicht in einen regionalen Krieg abgleite, lautete die Botschaft der Partner unter US-Führung nach Angaben des israelischen Kan-Senders. 

Israel kann fest mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen, wenn es darum geht, Raketen, Marschflugkörper und Drohnen des Irans sowie seiner Stellvertretergruppen mit modernen Abwehrsystemen abzufangen. 

So war es bereits Mitte April beim ersten direkten Angriff von iranischem Boden auf Israel geschehen. Die meisten der Geschosse konnte Israel damals aus eigener Kraft und mit Hilfe der USA und anderer Verbündeter abfangen. Ein neuer Angriff des Irans steht nach Medienberichten unmittelbar bevor. 

Eskalation im April blieb aus

„Denkt gut nach, bevor ihr zurückschlagt“, lautete die Botschaft an Israel nach Angaben von Kan weiter. „Das Ziel ist letztlich nicht, einen umfassenden Krieg auszulösen.“

Im April war Israels Reaktion sehr begrenzt gewesen. Eine größere Eskalation blieb deshalb aus. Bei der Abwehr des Angriffs der iranischen Achse geholfen hatten damals nach Angaben von Kan die USA, Großbritannien, Frankreich, Katar, Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain.

Auslöser der neuen Krise waren zwei tödliche Angriffe vergangene Woche auf führende Mitglieder der Hamas und der Hisbollah. In der Nacht zu Mittwoch tötete eine Explosion im Zimmer eines Gästehauses der iranischen Regierung in Teheran den Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija. Wenige Stunden zuvor war der ranghohe Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einem Luftangriff getötet worden.

Zum Angriff auf Schukr bekannte sich Israel, zum Anschlag auf Hanija gab es bislang keine offiziellen Äußerungen dieser Art aus Jerusalem. Der Iran und die mit ihm verbündete Hamas machen den jüdischen Staat in beiden Fällen verantwortlich und haben Vergeltung angekündigt.