Die Ortsdurchfahrt von Haiterbach ist durch das hohe Verkehrsaufkommen stark belastet. Foto: Fritsch

Der Durchgangsverkehr in Haiterbach und die dadurch entstehende Lärmbelastung ist immer wieder mal Thema in der Kuckucksstadt. Doch Tempo 30 – wie es jüngst in einigen Städten auftaucht – möchten viele Gemeinderäte dann offenbar nicht riskieren.

Haiterbach - Die Diskussion zum Thema Geschwindigkeitsbegrenzung tauchte am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung in Haiterbach auf. Unter dem Punkt Verschiedene brachte Johann Pagitz (FWH) auf, dass an vielen Orten verkehrstechnisch etwas umgesetzt werde, nur in Haiterbach gehe nichts voran.

 

Bürgermeister Andreas Hölzlberger, der dies als Vorhaltung gegenüber der Stadtverwaltung verstehen konnte, verwies auf Bemühungen in der Vergangenheit, die aber auch mitunter von der Verkehrsschau abgelehnt worden seien.

Viel Schwerlastverkehr

In Haiterbach geht es dabei primär um die Ortsdurchfahrt, die mit viel Durchgangsverkehr und einem ordentlichen Anteil an Schwerlastverkehr eine Belastung darstellt.

In einigen Städten sind in den vergangenen zwei Jahren verstärkt Tempo-30-Zonen eingerichtet worden. Jüngstes Beispiel, von dem auch viele Haiterbacher betroffen sind, wenn sie aus Nagold nach Hause fahren, ist die 30er-Zone am Ortsausgang Iselshausen Richtung Unterschwandorf.

"Wollen wir wirklich Tempo 30 haben?", stellte Hölzlberger die Frage so in den Raum, dass auch ohne eine eigene Antwort klar war, dass er da wohl nicht zu den Befürwortern gehören wird. Grundlage dafür ist laut Hölzlberger ein Lärmschutzgutachten, dass die Stadt in Auftrag geben müsste. Mit einem Pferdefuß: Stellt das Gutachten einen Handlungsbedarf fest, muss auch gehandelt werden.

Wortgefecht mit Bürgermeister

"Es gibt ja auch andere Maßnahmen, da sind wir uns einig", entgegnete Johann Pagitz.

"Ja, sofern es sich um gemeindeeigene Straßen handelt", sagt der Bürgermeister – und verwies darauf, dass die Stadt bei vielen Straßenbaumaßnahmen auf eigenes Betreiben Fahrbahnteiler installiert habe.

Darauf meinte Pagitz, dass dies dazu geführt habe, dass regelmäßig Autos im Vorgarten landen würden.

Sinn solcher Maßnahmen sei ja, dass man nicht mit hohem Tempo um die Kurve komme, erwiderte der Schultes. Hölzlberger machte in zudem darauf aufmerksam, dass seitens der Freien Wähler bislang kein Antrag zu Maßnahmen eingereicht worden sei. "Das kann ja noch kommen", so Pagitz.

Schließlich schaltete sich Mathias Kaupp (UBL) in die Diskussion ein und verwies auf die 30er-Zone in Iselshausen, der er ganz offenkundig wenig abgewinnen kann. Kaupp machte deutlich: Solange er im Gemeinderat sei, werde er alles daran setzen, solche Pläne in Haiterbach zu verhindern. Und er hoffe, dass er da noch andere Mitstreiter im Gremium finde.

Geschwindigkeitskontrollen anregen

Für Gerhard Walz (FWH), der öfter von Bürgern auf den Lärm angesprochen werde, geht es gar nicht mal um die Einführung von Tempo 30. Aus seiner Sicht würde es schon genügen, wenn sich die Autofahrer an die vorgegebenen 50 Stundenkilometer halten würden, anstatt mit 80 Stundenkilometer durch den Ort zu rasen. Die Stadtverwaltung wird dies laut Hölzlberger zum Anlass nehmen, anzuregen, dass künftig Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen werden.