Dieser Scherenschnitt wird Beifall bekommen: Am Freitagwurde nach gut einem halben Jahr Bauzeit die Landesstraße zwischen Rangendingen und Grosselfingen freigegeben. Seit heute Morgen rollt der Verkehr wieder.
Rangendingen/Hechingen/Grosselfingen. "Drei, zwei, eins" und – schnipp – war das symbolische Absperrband in den Landesfarben gelb-schwarz auf Kommando von Elke Zimmer (MdL), Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, gleich mehrfach durchgeschnitten, womit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung ging. Regierungspräsident Klaus Tappeser, die Landtagsabgeordneten Rudi Fischer und Joachim Steyer, Landrat Günther-Martin Pauli, Abteilungspräsident Rainer Hölz sowie die beiden Bürgermeister Manfred Haug und Friedbert Dieringer hatten die Schere erfolgreich gemeinsam geführt.
"Die Reise von Rangendingen in Richtung Balingen als Odysee ist jetzt vorbei", brachte Bürgermeister Haug bei der Feierstunde wohl auch die Erleichterung vieler Autofahrer auf den Punkt. Man komme jetzt auf dieser wichtigen Verbingung zwischen den Landkreisen Tübingen und Zollernalb wieder "deutlich schneller" und vor allem auch sicherer von einem der beiden Orte in den anderen, hatte dies zuvor auch der Regierungspräsident herausgehoben.
Damit seien nun auch die Tage der Stoßgebete gezählt, es möge einem auf der Strecke kein Lastwagen entgegen kommen, so Tappeser. Der grundhaften Sanierung sei gegenüber einem Komplettausbau auch aus Gründen der kürzeren Planungszeit der Vorzug gegeben worden, so Tappeser.
Planung vor drei Jahren in Angriff genommen – sechs Monate wurde gebaut
Vor drei Jahren habe das Projekt Fahrt aufgenommen, nachdem sich Landrat Pauli bei ihm für die Sanierung eingesetzt habe, so Tappeser weiter. Vorangegangen waren dem allerdings viele Jahre, in denen die Bürgermeister der Anliegergemeinden und deren Vorgänger – lange vergebens – für den Ausbau stark gemacht hätten, fügte Tappeser der Vollständigkeitshalber hinzu. Ganz besonders erwähnte er Rangendingens Ex-Schultes Johann Widmaier, der auch Verkehrminister Winni Herrmann mit dem Fahrrad dort hingeführt hatte.
Staatssekretärin Elke Zimmer bezeichnete die kontinuierliche Erhaltung der Straßeninfrastruktur als Daueraufgabe für das Land zur Sicherstellung der Mobilität und für den Wirtschaftsstandort. "Für das Land gilt weiterhin der Grundsatz Erhalt vor Neubau", der mit der Sanierung der L391 "beispielhaft befolgt wurde", so Zimmer.
Man sei glücklich über die nun abgeschlossene und dringend notwendige Sanierung der Landstraße, freute sich Rangendingens Bürgermeister Manfred Haug auch im Namen seiner beider Bürgermeisterkollegen Philipp Hahn und Friedbert Dieringer. Was jetzt auf dieser Strecke allerdings noch fehle, sei eine Anbindung des ÖPNV zwischen Rangendingen und Grosselfingen. "Es wäre schön, wenn es wenigstens mittelfristig eine Busverbindung zwischen diesen beiden Gemeinden gäbe, so Haug.
Die grundhafte Sanierung des mittleren Streckenabschnitts wurde in zwei Bauphasen durchgeführt. Beginn war im April 2021. Im Laufe des heutigen Samstagmorgens wird sie für den Verkehr freigegeben. Die Markierungsarbeiten werden im Nachgang im Frühjahr 2022 durchgeführt. Insgesamt kostete die Maßnahme 2,45 Millionen Euro.