Der Gastwirt Eric Goll in seiner Telefonzelle Foto: dpa/Marijan Murat

Die Schließung seines Gasthofs während der Corona-Lockdowns hat einen Gastwirt im Alb-Donau-Kreis kreativ werden lassen. Seit mehreren Wochen können sich Passanten an einem besonderen Ort mit Eis eindecken.

Eine ausgemusterte Telefonzelle hat bei einem Gastwirt im Alb-Donau-Kreis eine neue Bestimmung erhalten - als „Eishäusle“. „Ich habe sie zusammen mit meinem Vater in Eigenregie umgebaut“, sagte der Leiter des Gasthofs in Westerheim, Eric Goll. „Wir haben zum Glück zwei Eistruhen gefunden, die von den Maßen her genau reingepasst haben.“ Seit Ende Mai könne er Besuchern so rund um die Uhr Eis anbieten - mit Selbstbedienung auf Vertrauensbasis. Zunächst hatten mehrere Medien berichtet.

„Ganz hundertprozentig klappt das mit der Vertrauensbasis nicht“, sagte Goll. „Manchmal sind doch ein bisschen weniger Packungen drin als es vom Geld her der Fall sein müsste. Aber wir sind sehr zufrieden.“ Immerhin ist das „Eishäusle“ auch nachts geöffnet. Wer dann Eis-Bedarf hat, kann sich auf einen Bewegungsmelder verlassen, der die Leuchtstoffröhren in der Telefonzelle anschaltet - „also das Licht von damals“, sagte Goll.

Die Idee für das „Eishäusle“ sei ihm gekommen, nachdem die Corona-Lockdowns eine Öffnung des Gasthofs unmöglich machten und er deshalb auf eine Imbisshütte vor dem Gebäude setzte, sagte Goll. „Da haben wir das Eis selbst ausgestochen und in Waffeln gepackt. Aber dann mussten wir wieder im Restaurant arbeiten.“ Deshalb gebe es das Eis nun ohne Verkaufspersonal, der Geldeinwurf erfolgt in den ehemaligen Telefonapparat. „Insgesamt klappt das gut“, sagte Goll.