In Kalifornien ist der Titel „Hässlichster Hund der Welt“ vergeben worden. Scooter, ein Chinesischer Schopfhund, stach die Konkurrenz spielend aus.
Strohig-weiße Kopfhaare, der restliche Körper nackt, die Zunge hängt schief heraus, die Hinterbeine völlig verbogen – eine Schönheit ist dieser Vierbeiner wahrlich nicht, und genau das hat ihm zum Sieg verholfen. Der Chinesische Schopfhund namens Scooter kann sich nun mit dem Titel „Hässlichster Hund der Welt“ schmücken. Das sieben Jahre alte Tier gewann am Freitagabend (Ortszeit) im kalifornischen Petaluma den Wettbewerb „World’s Ugliest Dog“.
Er ist ein „sehr süßer Junge“, schwärmte Hundehalterin Linda Elmquist aus Tucson (US-Staat Arizona) im dpa-Interview vor dem großen Bühnenauftritt – und drückte Scooter ein Küsschen auf den runzeligen Nacken. Sie kann sich nun über ein Preisgeld von 1500 Dollar (rund 1380 Euro) und einen Flug nach New York freuen, um dort ihren Champion in der Morning-Show des Senders NBC zu präsentieren.
Er sollte eingeschläfert werden
Scooter war als Welpe mit deformierten Hinterbeinen von einem Züchter zum Einschläfern in ein Tierheim gebracht, aber dann adoptiert worden. Unbeirrt läuft er auf zwei Beinen und zieht den Hinterkörper nach. Auch mithilfe eines Rollwagens bewegt sich Scooter vorwärts.
Auf Platz zwei brachte es ein Pekinese namens Wild Thang. Der Siebenjährige punktete mit seiner wilden Sturmfrisur und seitlich hängender Zunge. Dicht auf seinen Pfoten folgt auf dem dritten Rang ein 16-jähriger Chihuahua, der auf den Namen Harold Bartholomew hört. Frauchen Sabrina Impelido hatte den Straßenhund erst vor einem Jahr adoptiert. „Er ist blind und taub, all der Trubel hier macht ihm überhaupt nichts aus“, meint die Kalifornierin. Neun Hunde hatten an der diesjährigen Auflage des seit den 70er Jahren laufenden Wettbewerbs teilgenommen.
„Wie ein Alien“
Roter Teppich, Trophäen, Preisrichter und klatschende Zuschauer – die Wahl zum „World’s Ugliest Dog“ auf dem Jahrmarkt in Petaluma, eine Autostunde nördlich von San Francisco, hat alle Zutaten eines Schönheitswettbewerbs. Persönlichkeit, Auftritt und die Reaktion des Publikums entscheiden bei der Auswahl übrigens mit. Unter den vier Juroren war diesmal der NBC-Moderator Gadi Schwartz. Als Neuling bei diesem Wettbewerb habe er sich bei den Kindern im Publikum schlau gemacht. „Hässlich ist demnach, wer wie ein Alien aussieht, wenn Haare aus den Ohren wachsen, Zähne schief stehen oder die Zunge raushängt.“ Diese „Schönheitsideale“ haben schon viele Hunde-Weltmeister erfüllt. Im vergangenen Jahr siegte der fast haarlose Chinesische-Schopfhund-Mischling Mr. Happy Face mit seitlich heraushängender Zunge, der Pitbull-Schäferhund-Mix Quasi Modo schaffte es einst mit buckeligem Rücken.
Es geht um Liebe
Man wolle sich aber nicht über die „hässlichen“ Hunde lustig machen, sondern vielmehr ihre liebenswerten und schönen Seiten herausstellen, sagen die Organisatoren. Viele der Vierbeiner stammen aus Tierheimen oder aus Welpenfarmen. Die Aktion ruft dazu auf, ausgesetzte Tiere aufzunehmen.
Hundehalterin Ann Lewis, die mit dem Pekinesen Wild Thang aus dem Nachbarstaat Oregon anreiste, sagt: „Es geht nur um diese wichtige Botschaft, dass für alle Hunde ein gutes Zuhause gefunden wird.“