Der Frühjahrsputz steht wieder an. Aber wo fängt man am besten an? (Symbolbild) Foto: LukaszDesign – stock.adobe.com

Die Vögel zwitschern wieder, die Sonne strahlt durchs Fenster und macht dabei den Staub und die Schlieren sichtbar, die der Winter angehäuft hat. Aufräumcoach Angela Keller hat einige Tipps für alle, die noch nach Motivation und Taktik für den Frühjahrsputz suchen.

Die Sonne macht so einiges sichtbar – auch den Staub im Flur. Vielleicht wäre es mal wieder an der Zeit für den jährlichen Frühjahrsputz. Doch wie und wo anfangen? Angela Keller aus Freudenstadt ist Aufräum- und Minimalismuscoach und hat den ein oder anderen Trick auf Lager, wie das Aufräumen vielleicht etwas leichter fällt.

 

Besonders wichtig sei es, erstmal die richtige Motivation zu finden, meint Keller. Warum möchte man denn wieder mehr Ordnung daheim? Vielleicht möchte man ja mal wieder Gäste einladen oder man will abends nur noch zur Ruhe kommen, ohne sich noch groß um den Haushalt kümmern zu müssen.

Wichtig sei es zudem, den Grund für seine Unordnung zu kennen. Liegt es an einer Kaufsucht, dass immer mehr ins Haus kommt? Zu viel Stress und zu wenig Zeit? Oder haben sogar psychische Probleme wie Depressionen, Traumata oder Verlustängste damit zu tun, dass es immer unordentlich ist?

Aufräumen nicht gelernt

Die äußere Ordnung überträgt sich aufs Innere und umgekehrt, erklärt Keller. Fühlt man sich innerlich nicht gut, sehe man das auch häufig am Zustand der Wohnung. Und lebt man ständig in der Unordnung, schlage das auch irgendwann aufs innere Gemüt um.

Oft habe sie auch mit sehr sozialen Menschen zu tun, die draußen ganz viel machten und dann daheim nicht die Zeit finden. Entweder haben sie nicht die Zeit, oder sie haben es nicht gelernt, meint Keller. Den Fall, dass Menschen gar nicht wissen, wie man denn aufräumt und Ordnung hält, habe sie nämlich auch, egal in welcher Altersgruppe, des Öfteren.

Wo anfangen?

Wenn man nun also weiß, woran die eigene Unordnung liegt, und seine Motivation gefunden hat, stellt sich natürlich immer noch die Frage: Wie und wo fange ich denn nun an? Laut Keller fängt man in dem Bereich an, wo man emotional nicht so verbunden ist.

Danach sei es eigentlich immer der gleiche Vorgang. Erstmal müsse alles aus dem bestimmten Bereich raus und dann folgt die Bestandsaufnahme. Nun werde alles durchgeschaut und aussortiert. Es wird also immer erstmal minimalisiert, bevor geordnet wird, erklärt Keller.

Neue Gewohnheiten

Wichtig sei auch, sich kleine Ziele zu setzen. Also lieber erstmal mit einer Schublade anfangen, statt gleich das ganze Zimmer aufzuräumen. Die schwierigste Herausforderung allerdings sei, laut Keller, neue Gewohnheiten zu entwickeln. Dabei helfe auch der 15-Minuten-Wecker. 15 Minuten am Tag aufräumen, bringen einem mehr und lassen die Motivation weniger schnell schwinden, als alle zwei Wochen einen immensen Aufwand zu veranstalten, meint sie.

Zudem rät Keller zumindest ein bisschen zu minimieren. So habe sie zwar gerne mal einen frischen Blumenstrauß auf dem Tisch stehen, aber sei mit Dekoartikeln sonst sehr sparsam. „Um je weniger ich mich kümmern muss, umso entspannter bin ich zu Hause“, erklärt sie. Das, was die Expertin besitzt, gehe sie zudem täglich durch und entmiste, was sie nicht mehr braucht.

Keller möchte sich jedoch von all zu extremem Minimalismus distanzieren. Es müsse nicht jeder extrem minimalistisch leben. Allerdings könne man bereits mit ein paar Sachen weniger, die man gut strukturiert irgendwo einräumt, bereits optische Ruhe in den Raum kriegen. Das sei auch hauptsächlich das, was einen dann entspannt zu Hause, erklärt die Aufräum-Expertin.