Die Gemeinde Unterkirnach macht durch eine Bebauungsplanänderung den Weg dafür frei, dass das Grundstück mit dem evangelischen Gemeindehaus gewerblich genutzt werden kann. Foto: Ulrich Schlenker

Dominik Krezalek will seine Elektrotechnikfirma auf dem Grund des ungenutzten Gebäudes der evangelischen Kirche in Unterkirnach ansiedeln. Bürgermeister Andreas Braun erläuterte das Vorhaben im Gemeinderat.

Bürgermeister Andreas Braun berichtete, dass der derzeitige Bebauungsplan „Ortsmitte-Tal“ für den Bereich am Ende des Bachwegs eine öffentliche Grünfläche ausweise.

 

Man habe vor Jahren der evangelischen Kirche dort den Bau der Kirche erlaubt, aber den Bebauungsplan nie geändert, blickte er zurück. „Die Kirche steht auf der grünen Wiese“, machte Braun den aktuellen Stand deutlich.

Weil die evangelische Kirche das nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzte Gebäude verkaufen wolle und auch bereits einen Käufer gefunden habe, sei sie mit dem Wunsch nach einer Änderung des Bebauungsplans an Unterkirnach herangetreten, ließ der Bürgermeister wissen.

Für den Erhalt als Begegnungsstätte

Mit einem flammenden Appell wandte sich Sabine Wagner dagegen, auf dem Grundstück eine gewerbliche Nutzung zuzulassen. „Das ästhetisch schöne Gebäude wurde auch von der Öffentlichkeit genutzt“, sprach sie sich für den Erhalt als Begegnungsstätte aus. Cornelia Ries stimmte den Bedenken ihrer Ratskollegin zu.

Andreas Braun warf in die Debatte, dass das Grundstück der Kirche gehöre. „Wir sollten dort einem jungen Gewerbebetrieb eine Chance geben“, plädierte er für eine verträgliche gewerbliche Nutzung. „Wir als Gemeinderat haben uns in den letzten Jahren nicht mit anderen Lösungen für das Flurstück beschäftigt,“ schlug Patrick Seng in die gleiche Kerbe.

Martin Kuberczyk sprach sich als Sprecher der CDU-Fraktion ebenfalls für eine Nutzungsänderung aus. Zur Entscheidungsfindung habe er auch mit Dominik Krezalek geredet, verriet er.

Zugang zum Wildpflanzenpark weiter möglich

Kuberczyk betonte, dass der Zugang zum Wildpflanzenpark und zu Wanderwegen aber weiter möglich sein müsse. „Alle Nachbarn haben der künftigen gewerblichen Nutzung bereits zugestimmt“, ließ Andreas Braun wissen.

Der Gemeinderat fasste bei einer Gegenstimme von Sabine Wagner und zwei Enthaltungen von Cornelia Ries und Thomas Rauer den mehrheitlichen Beschluss, den Bebauungsplan „Ortsmitte Tal“ zur Änderung der Nachnutzung des evangelischen Gemeindehauses Unterkirnach aufzustellen.

Die Änderung betrifft die 979 Quadratmeter große Fläche, auf der sich Kirchengebäude befindet, sowie eine 187 Quadratmeter große Grünfläche, die daran angrenzt und Unterkirnach gehört.