Der Bau einer möglichen Poststation sorgte im Straßberger Gemeinderat für eine kontroverse Diskussion.
Die ganze Angelegenheit hat eine jahrelange Geschichte, die der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend nochmals in die Verlängerung schickte.
Bürgermeister Markus Zeiser erläuterte, dass die Verwaltung das Gremium in der Januar-Sitzung 2023 unterrichtet habe, dass die Deutsche Post DHL in Straßberg nach einem Standort für eine Poststation oder Postpackstation suche. Briefmarkenverkauf soll dort ebenfalls möglich sein.
Die Suche ruhte einige Zeit
Der damalige Gemeinderat hatte sich dafür ausgesprochen, gemeindeeigene Flächen für die Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Der DHL vorgeschlagen wurden Flächen im Bahnhofsgebäude, an der Schmeienhalle, am Wasserwerk mit Bürgerpark und beim Bauhof. Aufgrund eines Wechsels des Projektbetreuers bei der DHL habe die Standortsuche einige Zeit geruht, sei vor mehreren Monaten aber wieder aufgenommen worden.
Strom käme vom Bauhof
„Die Post hält von diesen vier genannten Standorten nur den Parkplatzbereich vor unserem Bauhof für geeignet“, sagte Zeiser, der eine Standortdokumentation der DHL vorstellte. Mit Strom versorgt werden könnte die Station vom angrenzenden Bauhof aus. Der Mietzins würde 108 Euro pro Monat zuzüglich einer Strompauschale von 40 Cent pro Kilowattstunde betragen. Beim Bau einer Poststation falle die Poststelle im Rathaus weg – genauso wie zwei Parkplätze davor.
Christian Schmidt: Eine ganz schlechte Wahl
Mark Herre fände eine solche Einrichtung geschickt, könnte dort Tag und Nacht Post abgeholt werden. Gar nicht einig mit dem Standort war und als „ganz schlechte Wahl“ bezeichnete ihn Christian Schmidt. Zumal dort donnerstags der Musikverein probe und dem Bauhof zehn Quadratmeter wegfielen.
Optisch ganz schlecht vor der Kulisse von Rathaus und Kirche fand Daniel König den „gelben Kasten“, und plädierte für andere Standorte – den Bahnhof bezeichnete er als weniger strittig.
Die Hecken als Sichtschutz
Ihm erwiderte Tobias Gut, dass er den Platz für ideal halte: Die Station falle durch die Hecken nicht groß auf. Bei der Schmeienhalle würden ebenfalls zwei Parkplätze wegfallen, was beim Bauhof eher zu verkraften sei, meinte Zeiser. Marco Sülzle ist mit dem Vorschlag beim Bahnhof wegen möglichen Vandalismus’ nicht glücklich, er empfahl einen Platz vor der Kochschule, fand dafür aber keine Unterstützer.
Einen Knopf an die Sache machte dann der Rathauschef. Er empfahl, dass die Verwaltung den Antrag zurückziehe und erneut Kontakt mit der DHL aufnimmt – auch mit der Frage, warum andere Standorte nicht geeignet seien. Die Mehrheit sehe den Bahnhof als beste Lösung an. Damit waren die Gemeinderäte einig.