Fachberater Georg Sommer spricht beim Kurhaus vom großen Wohnzimmer der Stadt. Foto: Kugel

Wenn es um das Bad Herrenalber Kurhaus-Konzept geht, dann wird das Wort „Beuteraster“ genannt. Ein Fachberater sagte, was Sache ist.

Voraussichtlich im Mai sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Also die ersten Beschlüsse gefasst werden. Das war bei der Bad Herrenalber Gemeinderatssitzung am Mittwochabend zu erfahren, als es wieder einmal ums Kurhaus-Konzept ging. Wie schon im November vorigen Jahres gab Fachberater Georg Sommer einen Rück- und Ausblick.

 

Für Jung und Alt

Aufs Kurhaus könne man stolz sein, teilte er gleich zu Beginn mit. „Das kriegen wir hin“, es müsse allerdings ein bisschen was geändert werden. Man spreche vom großen Wohnzimmer der Stadt – für Jung und Alt. Erst einmal wird es wohl um Investitionsmittel in Höhe von 100 000 Euro für Mobiliar und Inventar gehen. Sowie 42 000 Euro für Technik, IT und PC. Sommer führte aus, dass die Zeit bis April voranging dafür genutzt worden sei, um „erforderliche Vermarktungsbausteine zu erstellen, Einmietungen mit der neuen Preisstruktur am Markt zu verkaufen und beim Abschluss notwendiger Verträge insbesondere in der Gastronomie weiterzukommen“. Es gelte weiterhin: Was die Vermarktung direkt unterstütze, genieße hohe Priorität.

Der Fachberater sprach auch davon, das „Beuteraster“ zu finden. Zum Beispiel werde bei Firmenveranstaltungen, Tagungen und Workshops regelmäßig gutes Geld verdient. Bei Tanzveranstaltungen akzeptierten die Besucher die Erhöhung der Eintrittspreise. Als Hochzeitslocation genieße das Kurhaus einen guten Ruf. Kulturveranstaltungen seien das Aushängeschild vieler Locations, oft aber mit einem finanziellen Risiko verbunden. Dieses könne durch Sponsoren, die Zusammenarbeit mit Agenturen und sonstigen Partnern minimiert werden.

Folgende Aufgaben sollten unter anderem möglichst in diesem Jahr umgesetzt werden: eine eigene Homepage bei der Stadt einrichten; verstärkte und zielgerichtete Werbung; Überlegungen zu Parkierungsmöglichkeiten; Tourismus-Verlegung ins Kurhaus; Investition in Technik, Stühle und Tische; Maler-, Lackierer- sowie Ausbesserungsarbeiten.

Erarbeitet werden soll eine mittel- und langfristige Vermarktungsstrategie sowie ein Prüfschema für die Annahme von Veranstaltungen.

Zusätzliches Personal?

Der Ausblick in die Zukunft (2024 und folgende Jahre) umfasst diese Punkte: Nachdem das Haus durch die Grundinvestitionen wieder an Attraktivität und Auslastung gewinne, sollten die Untersuchungen zu den Themen Betriebsform Catering und Tourismus im Kurhaus „vorgenommen, entschieden und dann umgesetzt werden“. Dazu lägen später erste Erfahrungen der Vermarktungsstrategie vor, die für ein Nachjustieren genutzt werden könnten. Im Haushalt 2023 hätten „nicht auf einmal alle Ansprüche an Invest, insbesondere auch der Technik, untergebracht werden“ können. Hierüber gelte es wieder für 2024 zu befinden. Der erwartete Erfolg könnte auch zusätzliches Personal erforderlich machen.

Sommer erwähnte, dass das Kurhaus keine Schäden aufweise. Auf dem Technik-Markt gebe es keinen Engpass, hier könne – falls erforderlich – auch auf Kosten der Kunden eine „Zumietung“ erfolgen. Es müsse gut überlegt werden, welche Teile man kaufen wolle.

Bürgermeister Klaus Hoffmann stellte fest, dass Handlungsfelder abgearbeitet würden. Beispielsweise bräuchte man ein Planungsbüro und Architekten, wenn es heiße: weg vom Tagesrestaurant zum Bistro.