Im ansonsten in idyllischer Ruhe gelegenen Kurgarten in Villingen herrschte am Wochenende wegen des Süddeutschen Kunsthandwerkermarktes wieder einmal Hochbetrieb.
82 Ausstellerinnen und Aussteller hatten an einem sonnigen Samstag und einem abkühlenden Sonntag ihre überwiegend schneeweißen Zelte aufgeschlagen.
Darunter boten sie sowohl traditionelles als auch originelles und kurioses Kunsthandwerk an.
Schmuck, Keramik, Seifen, Kerzen und handgenähte Baby- und Puppenbekleidung sind beliebte Objekte, bemalte Steine, mit Pappmotiven verzierte Wäscheklammern, Schmiedeeisernes für den Garten, Handgenähtes aus Fahrradschläuchen oder Krawatten, Ledernes für den Hund oder kunstvoll gravierte Schreibgeräte schon etwas Ausgefalleneres und upgecycelte Gebrauchsgegenstände wie Topflappen aus der Ummantelung von Kletterseilen sogar nachhaltig.
Es gab auf dem von der freien Kunsthandwerkervereinigung „Mosaik“ und der städtischen WIR GmbH gemeinsam ausgerichteten Markt vieles zu entdecken.
1000 Mini-Socken
„Mach Dich selbst auf die Socken und kauf Dir was Schönes“ steht auf den Glückwunschkarten, die Monika Frank-Romer jeweils mit einem selbstgestrickten Söckchen ausstattet. Den Erlös vom Verkauf dieser Geldgeschenk-Verpackungen spendet sie mit Hilfe ihrer Freundin Giovanna Viertel seit drei Jahren an die Tannheimer Nachsorgeklinik. Durch eine seltene Muskelerkrankung könne sie fast nur noch sitzen, erzählt sie und sei froh, auf diese Weise Gutes zu tun und mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Über 1000 Mini-Socken hat sie schon angefertigt.
Live-Töpfern an der Drehbank
Während nebenan Bernhild Klüppel aus Tuttlingen das Kunsthandwerk des Töpferns live an der Drehbank vorführt, ordnet Bettina Kalkowsky, ebenfalls aus Tuttlingen, ihre Keramiksonnen, die den Garten auch bei Regen erhellen.
Dominik Breier kommt aus VS-Marbach und geht mit seinen 3-D-gedruckten Kunststofffiguren seit eineinhalb Jahren auf Kunsthandwerkermärkte. Die schwarze Büste mit Bollenhut, der Hirsch und Shaun, das Schaf, als Klopapierhalter fielen an seinem Stand ins Auge.
Abwechslung ist Trumpf
Simone Haug von der WIR GmbH und ihre Mitarbeitenden sorgten im Hintergrund derweil dafür, dass wieder einmal alles rund lief. 34 Ausstellende waren zum ersten Mal vertreten, sagt sie und betont, dass ihr Abwechslung im Angebot ein Anliegen sei.
Neu war auch ein erweitertes Angebot von Verpflegungsstellen, um der wachsenden Nachfrage besser Herr zu werden. Bewährt hat sich das Rahmenprogramm unter anderem in der Konzertmuschel, wo die Tanzschulen Seidel und GymDance, das Jugendorchester der Stadtharmonie, die Rope Skipper des TV Villingen und der Gitarrist Admir Kaltak auftraten.
Die „Werkbox“ ermöglichte eigenes Tun. Aus in einer Farbschleuder gestaltetem Papier konnte man selbst ein Lesezeichen oder kombiniert mit einer CD und einem Holzstäbchen Kreisel herstellen. Kinder durften bei Kunsthandwerkerin Gabriele Spiegelberg Schutzengel basteln, Kindergeschichten lauschen und sich bei Karin Boy schminken und mit Luftballonfiguren beschenken lassen.