Es war ein "Ei-Catcher" am Friedrichsplatz für die aktuelle Ausstellung im Bürgersaal: das Ei von Künstler Karl Manfred Rennertz. Nun musste es wegen Bedenken weichen.
Rottweil - Seit Ende vergangener Woche wies das Stahl-Ei des Künstlers Karl Manfred Rennertz den Weg in die neue Ausstellung im Rottweiler Bürgersaal. Doch plötzlich ist das Ei dort verschwunden und hat einen neuen Platz im Duttenhoferschen Park neben der Villa gefunden – in guter Gesellschaft zu weiteren Kunstwerken im öffentlichen Raum.
Jürgen Knubben, Geschäftsführer des Forums Kunst, erklärt auf Nachfrage, warum das Kunstwerk plötzlich umziehen musste. Es hätten einige Leute Bedenken bei der Stadtverwaltung angemeldet, dass das Ei womöglich zu nahe bei den Bussen liege, erzählt Knubben – sichtlich verärgert, denn die Arbeit von Rennertz hätte ja lediglich so lange dort liegen sollen, wie die Ausstellung "Holzgeister" dauere – bis Mitte Januar.
Umzug in den Duttenhoferschen Park
Aber jetzt ist es am Friedrichsplatz verschwunden. "Nach der Ausstellung wäre es ohnehin in die Königstraße gewandert", informiert Knubben. Jetzt musste es eben vorzeitig weichen. Doch aufgeben in Sachen Kunst im öffentlichen Raum wolle man auf keinen Fall, "ganz im Gegenteil! 52 Jahre zeitgenössische Kunst in Rottweil können nicht umsonst gewesen", betont Jürgen Knubben, der seit Beginn der Kunstserie "Platzhalter" immer wieder mit Vorwürfen von Seiten der Anwohner konfrontiert wird.
Vorzeitig abtransportiert
In der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch informierte Bürgermeister Christian Ruf über die weiteren Pläne für die verschiedenen Kunstwerke im öffentlichen Raum. Auch Rennertz Ei war dabei Thema. Ruf berichtete den Stadträten, dass der "Ei-Catcher" vorzeitig an die Kunstmeile gebracht worden sei – ohne näher auf die Gründe einzugehen.
Überarbeitet sind derweil die Pläne für den "Lippenkopfzüngler" von Urban Hüter, der im Moment auf dem Parkplatz am Nägelesgraben steht. Anstatt von dort gemeinsam mit dem Charger Cube an die Villa umzuziehen, wird der "Lippenkopfzüngler" über den Winter etwas Richtung Gefängnis versetzt, auf die Fläche mit dem Wasserspiel.