Klaus Wickersheimer freut sich, dass der "Taucher" wieder da ist und die Schiltacher erfreuen kann. Foto: Sum

Unerwartete Wendung im Fall der verschwundenen Skulptur von Klaus Wickersheimer: Seit Donnerstag ist der abgetauchte Taucher wieder da.

Schiltach - "Damit habe ich absolut nicht mehr gerechnet", gibt Klaus Wickersheimer zu. Er hatte den "Taucher", eine 1,6 Meter große Holzskulptur, eigens für die Ausstellung "Kunst taucht auf" am Schiltacher Vorland gefertigt. Nur wenige Tage nach der Vernissage der "Forelle blau"-Aktion war er weg. Einfach geklaut.

Wickersheimer hatte in der Folge Anzeige gegen Unbekannt erstattet, mit dem "Suchenden" eine Ersatzfigur für den Stein in der Schiltach geschaffen und mit dem gestohlenen Kunstwerk eigentlich schon abgeschlossen. Spätestens, als Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hatten, erzählt er.

Figur steht vor der Haustür

Am Donnerstag dann passiert das, woran er längst nicht mehr geglaubt hat: Der "Taucher" steht vor seiner Haustür. Inzwischen wissen Wickersheimer und seine Frau Brigitte, wie er dorthin gekommen ist. Der Vermieter habe die Skulptur bei einem seiner Mieter, der offenbar schon öfters mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, in der Wohnung mitten im Städtle entdeckt – und dafür gesorgt, dass der "Taucher" zu seinem Erschaffer zurückkehrt.

Bislang keine Entschuldigung

Über das Warum des Täters wissen die Wickersheimers nichts. Auch auf eine Entschuldigung wartet der Hobbykünstler noch. "Wenn er sich traut, mich anzusprechen, werde ich ihn nach seinen Beweggründen fragen", sagt Wickersheimer.

Vertrauensgrundlage ist zurück

Er ist in erster Linie froh, dass die Skulptur wieder aufgetaucht ist – und das weitgehend unbeschadet. Auch seine Künstlerkollegen von "Forelle Blau" seien erleichtert, dass das Rätsel um den mysteriösen Kunstraub jetzt gelöst sei. Damit sei auch die Vertrauensgrundlage zurück, "dass wir solche Aktionen in Schiltach weiter machen können", erklärt Wickersheimer – ohne jedes Mal befürchten zu müssen, dass etwas wegkommt. Bei einer Sitzung, die die Künstlergruppe am Donnerstag sowieso zufällig hatte, seien sich alle einig gewesen: "Wir machen unsere nächste Ausstellung wieder am Bach."

Humor nicht verloren

Der Hobbykünstler hat in der ganzen ärgerlichen Sache seinen Humor nicht verloren: "Wem meine Skulpturen gefallen, der muss sie nicht klauen. Ich biete immer wieder Schnitzkurse in der ›Szene 64‹ an. Mit ein bisschen Unterstützung bekommt jeder seine eigene Figur hin", sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.

Schiltacher fiebern mit

Die Wickersheimers seien im Städtle und auch darüber hinaus bis zuletzt immer wieder auf den Verbleib des "Tauchers" abgesprochen worden – jetzt können die Schiltacher ihn wieder bewundern: Er steht an der Hauswand der Wickersheimers direkt an der Hauptstraße – in unmittelbarer Nähe zum "Suchenden", dessen Blick durchs Fernglas nun von Erfolg gekrönt ist.