Die Arbeiten sind durch die Probleme ins Stocken geraten. Foto: Köncke

Die Gemeinde Egenhausen unterstützt den örtlichen Fußballclub zur Finanzierung des Kunstrasensprojekts mit weiteren 40 000 Euro. Der Antrag wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen.

 
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Durch einen jetzt beschlossenen weiteren Zuschuss von 40 000 Euro an den FC Egenhausen für dessen im Bau befindlichen Kunstrasenplatz erhöhen sich die von der Gemeinde bereitgestellten Mittel auf 240 000 Euro.

Vereinschef Benjamin Finis begründete den Antrag: Die Gesamtsumme falle leider höher aus als zuletzt angenommen, weil zwei Positionen nicht berücksichtigt worden seien. Den Fehler habe man bei der Beauftragung entdeckt. Zur Umsetzung müsse jetzt mit Gesamtkosten von rund 665 000 Euro gerechnet werden.

Enthalten sind darin der Austausch der Flutlichtanlage beider Sportanlagen, die Beseitigung des bisherigen Ricotenplatzes und der Neubau eines Kunstrasen-Spielfeldes.

Finanzieren will man den Eigenanteil durch eine Kreditaufnahme über 240 000 Euro, einen Spendenlauf, Sponsoren – dafür lägen bereits Zusagen von Unternehmen vor – einer kräftigen Vorsteuerrückerstattung sowie zahlreichen Veranstaltungen.

Zuletzt im November heftig diskutiert

Das reiche aber wegen der geschilderten Umstände nicht aus. Deshalb sollte die Gemeinde den bereits zugesagten Zuschuss von 200 000 Euro um weitere 40 000 Euro erhöhen. Der Kunstrasenplatz sei nicht nur eine „zentrale Weichenstellung“ für den Verein, davon würden auch nachfolgende „erheblich profitieren“.

Bürgermeister Sven Holder erinnerte an die bisherigen Schritte. Über die Erhöhung des Zuschusses wurde im Gemeinderat am 22. November heiß diskutiert und beschlossen, dass der Verein die Finanzierungslücke aufzeigen und mögliche Einsparmöglichkeiten ausloten solle.

Um das Projekt nicht zu gefährden, schlug Bürgermeister jetzt vor, den zusätzlich beantragten Zuschuss zu gewähren, stellte aber vorsorglich klar, dass eine weitere Zuwendung wegen der Finanzierung anstehender, wichtiger Infrastrukturprojekte abgelehnt werde.

Mehrere Räte stimmen dagegen

In der Diskussion sprachen sich Engül Köhler, Helmut Hauser und Benjamin Hammer gegen weitere Gelder aus und Birgit Ehni enthielt sich der Stimme.

Für Köhler war es nach eigener Aussage „einer meiner schwersten Entscheidungen der letzten Jahre“. Sie schätze das Engagement des FC Egenhausen sehr, andererseits müsse man sich vor Augen führen, dass der Haushalt der Gemeinde künftig nicht oder nur schwer ausgeglichen werden könne. Auch sei ein weiterer Zuschuss den Bürgern nur schwer zu vermitteln. Von Vertretern anderer Vereine in Egenhausen habe sie zu hören bekommen, dass es nicht nur den Fußballclub gebe. Sie dachte an einen zinslosen Kredit mit einer langen Laufzeit.

Birgit Ehni und Eberhard Hammer fehlt bis heute ein konkretisierter Finanzplan.

„Vorbildliche Vereinsarbeit“

Die Vereinsarbeit des FC sei vorbildlich, sagte Ingo Wassilowski. Das Vorhaben hätte besser kommuniziert werden sollen, es habe in der Bevölkerung „viele Missverständnisse“ gegeben. Er werde sich letztmalig für eine Erhöhung des Zuschusses aussprechen. Hans Kern bezeichnete die Situation als nicht vorhersehbar. Allerdings habe er sich öfters gefragt, wie ein Verein den Eigenanteil mit einer solch hohen Investitionssumme stemmen könne. Die Einsatz- und Risikobereitschaft sollte aber anerkannt werden. Deshalb werde er zustimmen.

Auf Vorschlag der Verwaltung wurde daraufhin folgender, mehrheitlicher Beschluss mit folgendem Wortlaut gefasst: „Dem FC Egenhausen wird für das Kunstrasenprojekt ein weiterer Zuschuss von 40 000 Euro gewährt, maximal jedoch bis zur Hälfte des offenen Betrags, welcher nicht durch Dritte getragen wird.“