Bald Geschichte: Das Lichtband mit den begehbaren Glasplatten zu den Sammlungsräumen des Kunstmuseums Stuttgart auf dem Kleinen Schlossplatz ist bereits eingerüstet Foto: Leif Piechowski

Bald Geschichte: Das Lichtband mit den begehbaren Glasplatten zu den Sammlungsräumen des Kunstmuseums Stuttgart auf dem Kleinen Schlossplatz ist bereits eingerüstet Foto: Leif Piechowski

Stuttgart - Wer an das Kunstmuseum Stuttgart denkt, hat vor allem den markanten Glaskubus am zentralen Schlossplatz vor Augen. Doch die Räume des Kunstmuseums erstrecken sich in zwei Geschossen weit unter dem Kleinen Schlossplatz in Richtung Friedrichsplatz. Entsprechend sind diese Räume, in denen die Sammlung des Kunstmuseums Stuttgart mit dem international bekannten Werkblock von Otto Dix als Höhepunkt zu sehen ist, von der jetzt anstehenden Sanierung des Decken-Lichtbands betroffen. Lange genug umstritten und immer wieder verschoben, soll das Lichtband nun durch vorgefertigte Betonelemente ersetzt und geschlossen werden. Was bedeutet dies für die Sammlungsräume des Kunstmuseums Stuttgart? Wir klären wichtige Fragen.

Welche Einflüsse hat die Sanierung auf die Museumsräume?
Die Schließung des Lichtbands bedeutet für das Kunstmuseum „zunächst einmal großen organisatorischen Aufwand“, antwortet das Kunstmuseum. „Wir müssen zum Einrichten der Baustelle die Sammlung vorübergehend für zehn Tage schließen. Über den Zeitraum der bisher geplanten sechs Monate Baumaßnahmen werden wir unseren Seminarraum nicht nutzen können. Zudem wird die Sammlungspräsentation verändert werden müssen. Aus konservatorischen Gründen müssen einzelne Werke abgenommen werden. Funktional gesehen hat das Lichtband für die Sammlungspräsentation keine Rolle gespielt. Für die gesamte Maßnahme gibt es eine Gemeinderatsdrucksache (1349/2013), die über die Homepage der Stadt Stuttgart eingesehen werden kann. Federführend bei der Sanierung der Oberlichtverglasung ist das Hochbauamt der Landeshauptstadt.“
Welche Bereiche sind betroffen?
„Zum Einrichten der Baustelle werden Werke auf der Ebene 0 (Erdgeschoss)und Ebene – 1 (Untergeschoss) temporär abgedeckt oder umgehängt. Das eine oder andere Werk muss aber auch in das Depot. Komplett geschlossen sind die Räume 12 bis 15 im Erdgeschossbereich auf Ebene 0 (aktuelle Sonderausstellung ,100 Jahre Erster Weltkrieg‘). Die Lacktafeln von Schlemmer, Krause und Baumeister sowie die Arbeit von Hague Yang auf Ebene 0 sind während der Bauzeit nicht zu sehen.“ „Wichtig ist uns aber“, betont man im Kunstmuseum, „dass unsere Höhepunkte der Sammlung wie Arbeiten von Otto Dix, Willi Baumeister, Adolf Hölzel und viele andere weiterhin für die Besucher zugänglich sind. Außerdem werden die Ausstellungsformate (Frischzelle und Sammlerreihe) wie gewohnt stattfinden.“
Wann beginnen die Bauarbeiten?
„Die Vorbereitungen im Museum (Abhängung von Werken, Sicherungsmaßnahmen an Werken) beginnen am 5. Mai“, heißt es im Kunstmuseum. Und: „Die eigentliche Einrichtung der Baustelle wird am Montag, 12. Mai, beginnen. In diesem Zeitraum wird bis einschließlich 16. Mai die Sammlung für Besucher nicht zugänglich sein.“ Die beiden aktuellen Sonderausstellungen „Gego. Line as Object“ und „Luisa Richter“ im Kubus können aber ohne Einschränkungen besichtigt werden.
Wie wird die Baustelle gesichert?
Vom 17. Mai an wird der Zugang in die Sammlungsräume der Ebene 0 durch einen Besuchertunnel (mit zwei Ausgängen auch zu den „Brücken“ in die Dix-Räume und Baumeister-Räume) möglich sein. Bis zum 4. Mai sind die Sammlungs- und Ausstellungsräume des Kunstmuseums Stuttgart noch vollumfänglich zu sehen – und bieten einen lohnenswerten Rundgang.