Edelfried Müller ist Feinmechanikermeister und Industriemeister, aber seine heimliche Liebe gehört der Arbeit mit Holz. Dafür hat er – seit er im Ruhestand ist – mehr Zeit.
Unterkirnach - Auf einem Tisch liegen Sterne mit Teelichtern in verschiedenen Größen, Viererblöcke aus Holz mit Kerzen, Sterne zum Aufhängen, aber auch andere, nicht weihnachtliche Holzarbeiten: Beim Unterkirnacher Weihnachtsmarkt am 27. November auf dem Mühlenplatz hat Müller einen eigenen Stand: "Schauen wir mal, wie die Holzarbeiten ankommen", blickt er auf den geplanten Termin.
Er arbeitet mit zehn Holzsorten
Im Jahr 2019 habe er am Kunsthandwerkermarkt in Trossingen teilgenommen, dort sei er einer von 50 Ausstellern gewesen. Veranstaltet wurde der Markt von der Narrenzunft Trossingen, so Müller. Er arbeitet mit zehn Holzsorten – vom Bergahorn, der Eiche, Esche und Lärche bis zur Linde, wobei jedes Holz seine eigene Faszination habe, erklärt er.
Zuerst male er die Vorlage auf Pappe, die dann auf das jeweilige Holz aufgezeichnet werde, das sei die Basis, so Müller. Jetzt geht es in die Werkstatt hinter seiner Garage, wo eindrucksvolle Maschinen stehen. Die seien schon sehr alt, aber voll funktionstüchtig, berichtet er und nimmt einen Holzblock, auf dem ein Stern aufgezeichnet ist. "Jetzt wird mit der Ständerbohrmaschine das Loch für das Teelicht gebohrt", demonstriert er.
Mit der Bandsäge wird der Stern ausgesägt
Weiter geht’s zur Bandsäge, wo er den Stern aussägt, an der dritten Maschine wird das Objekt glatt geschliffen. "Eine halbe bis eine dreiviertel Stunde benötige ich für einen größeren Stern", erklärt er. Auf die Frage, woher er die verschiedenen Hölzer hat, antwortet er: "Von Familienmitgliedern und Bekannten, alles von deren Grundstücken. Da wird mal ein Baum gefällt, dann stehe ich bereit. So habe ich immer die verschiedensten Hölzer", betont er.
Jede Baumart hat eine besondere Eigenschaft
Jedes Holz habe eine besondere Eigenschaft: "Die Eiche ist zum Beispiel sehr hart. Die Lärche splittert leicht, da muss ich aufpassen. Das Holz der Linde ist sehr weich", so Müller. Mit Holz habe er schon immer gearbeitet, meistens Geschenke für Familie und Freunde kreiert, aber inzwischen habe er mehr Zeit. "Jetzt hoffen wir doch, dass der Weihnachtsmarkt auch trotz der steigenden Infektionszahlen stattfindet", wünscht er abschließend.
