Das neue Konzept "Kunsthandwerk meets Krämermarkt" lockt am Wochenende zahlreiche Besucher nach Salzstetten. Foto: Wagner

Das Konzept "Kunsthandwerk meets Krämermarkt" hat sich am Wochenende in Salzstetten als großer Erfolg bewiesen. Mehr Besucher als in den Vorjahren schauten sich an den 56 Ständen um.

Waldachtal-Salzstetten - Der Erfolg der alljährlichen Krämermärkte in Salzstetten ließ in den vergangenen Jahren schwer zu wünschen übrig. Zudem war auch die Teilnahme von Markthändlern bei den Märkten in Salzstetten konstant rückläufig. Bereits im Jahr 2018 stand das Konzept des Krämermarktes während der Amtszeit von Wolfgang Fahrner auf dem Prüfstand. Unter anderem gestaltete es sich schwierig, an einem Freitag freiwillige Helfer für die Marktstände der Vereine zu mobilisieren. Auch das Kaufverhalten der Bevölkerung habe sich stark gewandelt, stellten die Vereine fest. Die Vereinsgemeinschaft sprach sich damals dafür aus, künftig nur noch den Frühjahrsmarkt auszurichten und auf den Herbstmarkt zu verzichten. Dem schloss sich auch das damalige Gremium an. Fahrners Nachfolger – Ortsvorsteher Friedrich Hassel – setzte das Thema jedoch wieder auf die Agenda des Ortschaftsrates, nachdem der Krämermarkt in der Vereinsvorständebesprechung am 26. September 2019 kontrovers diskutiert wurde.

Ein Bürger hatte den Vorschlag unterbreitet, dass eine Kunstausstellung den Krämermarkt bereichern könnte und mit ein wenig Umgestaltung der Veranstaltung die Attraktivität des Marktes gesteigert werden könne. Der Ortschaftsrat nahm daraufhin Kunsthandwerker Michael Lepple (Upcycling Wohnart) mit ins Boot, was sich letztlich als die entscheidende Zutat im neuen Erfolgsrezept des Krämermarktes herausstellte. Lepple, der aus größtenteils gebrauchten Produkten exklusive Designermöbel erschafft, ist Teil eines großes Netzwerkes verschiedener Kunsthandwerker und Krämer.

Begeistert von Resonanz

So präsentierte sich der "Kunsthandwerk meets Krämermarkt" am Samstag und Sonntag mit insgesamt 56 verschiedenen Ständen in der Hauptstraße von Salzstetten. Auch der Besucherandrang ließ sich in keinster Weise mit den Vorjahren vergleichen. "Ich bin total von den Socken", verriet Lepple, der zusammen mit dem zweiten stellvertretenden Ortsvorsteher Marius Fischer das neue Veranstaltungsformat organisierte. "Wir hätten unter anderen Bedingungen sogar 80 Stände haben können", verdeutlichte der Kunsthandwerker. Vier Wochen zuvor mussten die Organisatoren das Bewerbungsverfahren einstellen, da alle vorhandenen Plätze an Marktbeschicker vergeben wurden. Und diese kamen aus den verschiedensten Bundesländern nach Salzstetten.

So auch Christian Stracke aus Ostfriesland, der zusammen mit seiner Lebensgefährtin Susanne Adebahr überwiegend Festivalbesuchern einen eleganten Touch verleiht. So entstammte auch die Idee ihrer "Bierdosenkunst" aus einem Festivalbesuch, als Adebahr aus alten Bierdosen eine Krawatte für Stracke bastelte. Das Motto des Paares: "Es ist nur so lange Müll, bis du was daraus machst." So fertigen die Künstler auch aus alten Kronkorken Buttons oder funktionieren Getränkedosen zu Lampignons um. Auch bei Bernd Grosche konnten die Besucher Baumaterialien bestaunen, welche durch die Hand des Künstlers zu neuem Leben erwachten. Für seine Werke benutzt der Künstler Abfallprodukte aus der Wald- und Sägewirtschaft sowie Altholz. Ähnliches hat sich auch Stefan Mendel (Wood For Rest) aus Stuttgart auf die Fahnen geschrieben. Viele seiner Produkte, die in Küche und Wohnzimmer den Alltag verschönern sollen, stammen aus Holz, welches eigentlich zum Verbrennen oder Wegwerfen gedacht war. Neben Porzellan, diversen Textilien sowie Schmuck und Drechselarbeiten fielen den Besuchern auch die Acryl- und Aquarellgemälde der jüngsten Standbetreiberin und Künstlerin Joy Isede (9 Jahre) aus Salzstetten ins Auge.

Vereine wirken mit

Ebenso lockte das Mitwirken der örtlichen Vereine die Einheimischen zu den Ständen. Die "Schlattwaldteufel" der Narrenzunft Salzstetten verköstigten die Besucher mit süßen Waffeln und Pizza-Waffeln sowie Sekt, während die Schellenbergnarren mit Burgern und Pommes sowie die 7-Hügel-Hexen am Getränkestand für das leibliche Wohl der Besucher sorgten. Ebenso begehrt waren die Maultaschen mit Kartoffelsalat, welche der Liederkranz Salzstetten servierte. Weitere Marktstände mit gebrannten Mandeln und Erdnüssen sowie Magenbrot und anderen Süßigkeiten rundete das Angebot auf dem diesjährigen Krämermarkt ab.

Sichtlich zufrieden zeigte sich Ortsvorsteher Hassel mit den Organisatoren und dem Besucherandrang: "Marius Fischer und Michael Lepple haben einen Bombenjob gemacht."