Nach Jahren in der Villinger Gastro-Szene hat Sabine Zeisberg die Kunst für sich entdeckt. In ihrem Atelier experimentiert sie mit Acryl, Spachteltechniken und Pouring – und lädt Interessierte dazu ein, mit ihr kreativ zu werden.
Wer Sabine Zeisberg kennt, der bringt die 54-Jährige mit ihren Erfolgen in der Villinger Gastro-Szene in Verbindung: Sieben Jahre lang – von 2003 ab – führte sie das Lokal „Zum Färber“, übernahm dann 2011 das Parkhotel, kaufte es und etablierte dort die „Frühstückerei“.
Dann folgte – mit dem Verkauf des renommierten Hauses in der Brigachstraße – der Schnitt. Ein Neuanfang. Der Fokus auf ganz andere Interessen, die in ihr geweckt wurden – die Kunst. „Ich hatte da früher eigentlich gar keine Berührungspunkte“, erzählt Zeisberg in ihrem charmanten Atelier in der Villinger Innenstadt.
Vor fünf Jahren sei sie an das Thema herangeführt worden, angefangen habe es mit Aquarellen. „Aber das war mir nicht spektakulär genug“, sagt sie mit einem Lachen, „ich habe mich dann durch das komplette Programm gemalt und gespachtelt“. Sie liebt das abstrakte Arbeiten, landet bei Acryl, sieht das Spachteln als ihr Steckenpferd und zeigt sich zudem von Pouring fasziniert, eine Fließtechnik. Acrylfarben werden durch Kippen, Neigen und Schwenken der Leinwand miteinander vermischt und sorgen so für besondere Designs. „Es bilden sich Zellen – das ist sehr spektakulär“, so Zeisberg.
Malerei als meditativer Ausgleich
Dass sie die Kunst vereinnahmt hat, hängt auch ein Stück weit mit der Corona-Pandemie zusammen, wie sie zugibt. In der für viele seelisch herausfordernden Zeit, die bei einigen Spuren hinterlassen hat, habe die Malerei einen guten Ausgleich schaffen können. „Das ist einfach sehr meditativ“, spürte die 54-Jährige die positiven Auswirkungen der Kunst. „Mich fasziniert auch, wie manche Werke schnell entstehen und andere erst nach einem halben Jahr fertig sind.“
Gemeinsam mit Freundinnen und ihren Töchtern malte und spachtelte sie. Als auch die Mitstreiter das Thema „catchte“, entscheidet Zeisberg sich, Kurse anzubieten. „So etwas macht man in der Regel ja nicht daheim, das macht viel Sauerei“, sagt die 54-Jährige. Die Idee, andere an die Kunst heranzuführen, reift in ihr. Als sie erstmals Gruppen zu Gast hat, spürt sie die Dynamik, die von der Kunst geht. Ihre Erfahrung in der Gastronomie kann sie dabei ebenfalls einbringen. „Es gibt ein Büffet und Getränke – einfach, damit es ein schönes Miteinander wird.“
Sie ist überzeugt: Jeder kann kreativ werden
Über Mund-zu-Mund-Propaganda finden immer mehr Menschen in ihr Atelier, weswegen sie nun die Tür noch weiter öffnen möchte. Sie kann sich Firmen- und Teambuildingevents mit bis zu zehn Personen vorstellen, bei denen beispielsweise ein Bild zusammen gestaltet wird. Egal ob Mal- oder Pouringkurse, Spachteln oder andere Techniken, das Erleben soll im Vordergrund stehen. Die Werke können anschließend auch mit Epoxidharz veredelt werden.
Sie ist dabei überzeugt: Auch ohne Erfahrung kann die Kunst zum Erlebnis werden. „Männer haben da zum Beispiel öfter Berührungsängste. Dann fangen sie an, trauen sich und am Ende entstehen tolle Sachen – jeder kann kreativ werden“, so Zeisberg. Das will sie in ihrem „Kunst Atelier“ in Zukunft auch immer öfter beweisen.
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