Schon beim „Pré-Ouverture“ der einzigartig“ in der Gutermannhalle beim Horber Frühling werden Design und Qualität bewundert. Foto: Juergen Lueck /Juergen Lueck

Das ist der perfekte Vorbote des Horber Frühlings: Ab Samstag gibt es jede Menge Kunst und Design bei der „einzigartig“-Kunsthandwerker-Messe. Wir stellen Dinge mit dem „Oh là là“-Faktor vor.

Die ganze Stadt freut sich auf den Frühling. Den Horber am Sonntag, 6. April. Doch schon einen Tag vorher ab 11 Uhr gibt es schon den Vorboten für alle, die Kunst, Mode und Design lieben. Diese Redaktion war beim „Pré-ouverture“ dabei.

 

Pré-Ouverture. Denn: Am Tag vor der Eröffnung wurde das „einzigartig“-Kunstkaufhaus mit 22 Ausstellern aus dem Ländle und aus Frankreich eröffnet. Bürgermeister Ralph Zimmermann (FDP): „Hier gibt es Dinge zu kaufen, die jenseits der Schnellebigkeit sind. Hochwertiges Kunsthandwerk, an dem man lange Freude hat und die aus dem Zeitgeist hervorstechen.“

Nelly Asprion vom Veranstalter, dem Förderverein des deutsch-französischen Kunsthandwerks (FDFK): „Das zum zweiten Mal schon zehn Künstler mehr gekommen sind, ist der Beweis, dass die ’einzigartig’ ein Erfolgsrezept ist. Wir werden es weiterentwickeln.“

Crémant für Bürgermeister und die Kollaborateure

Stoßen auf das Horber Erfolgsprojekt an: Susanne Marx, Sybille Weger, Johanne Chieux und Bürgermeister Ralph Zimmermann (FDP). Foto: Jürgen Lück/Juergen Lueck

Klar, dass das Fauteuil von Johanne Chieux aus Salins-Les-Bains gleich im Mittelpunkt steht. Die französische Möbel-Restauratorin hat im Atelier (Ex-Tafelladen) den Sessel mit Stoffen von Sybille Weber aus Haigerloch und von Margit Homa aus Konstanz gemacht. Susanne Marx aus Esslingen hat den Stoff für die Lampen gezaubert. Das erste Gemeinschaftsprojekt des FDFK, das Kunsthandwerker beider Länder vereint.

Bürgermeister Ralph Zimmermann wird fürs Foto reingesetzt, Johanne, Susanne Marx und Sybille Weber heben das Glas. Marx schmunzelt: „Der handgewebte Stoff war eigentlich als Schal-Accessiore gedacht. Wärmen tut der nicht. Aber das Licht fällt herrlich durch das Geflecht.“

Carole Neilson hat elegante Schalen zum Löffeln und Schlürfen

Der erste Oh là-là-Moment. Und so geht es weiter – von Stand zu Stand. Carole Neilson ist zum zweiten Mal da, hat ihre Boules weiter entwickelt. Mit sehr elegantem, dünnen Rand. Sie lacht: „Die gingen schon bei der Premiere 2024 gut. Die Schalen sind perfekt für Suppen, Salat oder Café au lait.“ Carole – ein Horb-Fan. Sie sagt: „Die Premiere 2024 lief so gut – da haben ich gleich befreundete Kunsthandwerker nach Horb eingeladen.“

Und deshalb feiert Sophie Chevrier diesmal Premiere: Fröhlich bemalte Skulpturen – mit Meer. Sophie zeigt auf den Rücken einer Skulptur: „Das ist ein Schildkröten-Skelett, der runde Schwung ist ein Rippenknochen – alles gefunden am Strand.“

Fröhliches Kunsthandwerk mit Schwung von Sophie Chevrier. /Juergen Lueck

Geschwungene Augenbrauen, grün-blaue Augen und ein Mund im Dali-Style. Daneben im Background ein sexy Body, ein Mann hebt die E-Gitarre gen Himmel. Nicht die Band „Mes Taux“ (franz: meine Tarife), sondern die Skulpturen von Daniel Pairault. Er sagt: „Das mache ich alles aus Altmetall.“

Sybille Weber setzt auf Rock

Nicht Heavy, sondern Rock. Darauf setzt Sybille Weber aus Haigerloch. Und ihre handgewebten Röcke sind einzigartig – mit 360-Grad-Design. Daneben hat Yael Germain ihre bunte Keramik, und Olga Saison zeigt ihre „Bijoux Provocateurs“.

Ein absoluter Blickfang sind die Ton-Skulpturen von Gaby Kretz. Die Künstlerin: „Die standen schon im Kloster „Saint Pierre Le Jeune“ in Straßburg.“ Schmuck sind auch die Ketten von Maire-Amélie Masnou. Sie sagt: „Das ist Haute Couture Perlenstickerei.“

Andreas hat seltenes Mammut-Elfenbein

Klar, dass Ellen Williams, Elfenbeinschnitzerin und Inhaberin der Moosgrün-Galerie in der Neckarstraße in Horb a. N., zwei Stände weiter intensiv mit Andreas Klingl diskutiert. Denn: Dieser Esslinger hat was, dass es derzeit auf dem Markt sonst nicht zu kaufen gibt. Mammut-Elfenbein aus Sibirien. Klingl: „Ich graviere die Stücke per Hand. Das dauert bis zu 35 Stunden.“

Klar, dass auch Horber im Kunstkaufhaus vertreten sind: Maskenschnitzer Bruno Springmann und Lucia Steimle von Schmuck am Aischbach. Und wer es selbst mal Hand an die Kunst anlegen will: Am Samstag von 13 bis 18 Uhr ist der Workshop „Tücher Batike“ im Atelier (Ex-Tafelladen Bildechinger Steige.“

Was für ein Auftakt für den Horber Frühling. Gut, dass das „einzigartig“-Kunstkaufhaus auch am Sonntag geöffnet ist. Dann gibts noch mehr Kunsthandwerk – an der Markthalle unter der Regie von Michael Läpple. Und Franzosen gibt es noch mehr auf dem schwäbisch-elsässischen Markt.