Groß war das Interesse an der Vernissage der Ausstellung „Wo kommt der ganze Staub immer her“, mit Arbeiten des Künstlers HORST. Foto: Siegmeier

Von Rottweil in die Welt – und zurück! Der international bekannte Graffiti-Künstler HORST präsentiert seine erste Soloausstellung in seiner Heimatstadt.

Geometrische Formen, knallige Farben und ein interessanter Mix an Materialien – die Bilder, die der Graffiti-Künstler HORST seit Samstag unter dem Titel „Wo kommt der ganze Staub immer her“ im „Youngblood Artspace“ in der Unteren Hauptstraße zeigt, faszinieren. Wirken sie aus einiger Entfernung wie gesprüht. Doch beim genauen Betrachten wird schnell klar: Sie sind grafisch konstruiert. Und die grafischen Elemente aus unterschiedlichen Materialien und zusammengesetzt. Beinahe wie ein Puzzle.

 

Seit mittlerweile 25 Jahren hat HORST seine künstlerischen Spuren an vielen Orten der Erde hinterlassen, und davor auch in Rottweil. Denn hier ist er geboren und aufgewachsen. Er gehört mittlerweile der internationalen Graffitiszene an.

Mit Foto und Biografie in Erscheinung treten möchte der junge Künstler nicht, da er Person und Werk strikt trennt. Aber man kennt sich freilich. Und in Rottweil allemal. Und so ist der schicke kleine Ausstellungsraum in der Unteren Hauptstraße, den die Stadt Rottweil ein halbes Jahr lang durch Mietsponsoring unterstützt, am Samstagabend auch knallvoll.

Ein Raum für junge Kunst

Das Interesse an den Arbeiten ist groß. Jonathan Knubben, stellvertretender Vorsitzender von Forum Kunst begrüßte die Gäste und freute sich über das große Interesse. „Der gute Besuch zeigt, wie groß das Interesse hier in Rottweil für Kunst ist, nicht nur für die Kunst im Allgemeinen, sondern für die junge, zeitgenössische Kunst im Speziellen“, so Knubben.

Von Rottweil in die Kunstwelt

Nicht nur die Künstler würden von dem Raum profitieren und hätten die Möglichkeit sich und ihr Werk zu präsentieren, sondern auch für das Stadtbild sei ein schön gestaltetes Schaufenster mit wechselnder Auslage alle sechs Wochen sehr gut. „HORST ist ein vielseitiger Künstler und Gestalter, der sich bereits seit mehr als 20 Jahren einen Namen als Sprüher gemacht hat, weit über die Grenzen der Stadt, der Region und unseres Landes hinaus“, würdigte Jonathan Knubben den Künstler.

„Mir ist es heute ein besonderes Anliegen diese Ausstellung zu zeigen und kuratiert haben zu dürfen“, sagte Kurator Rob Hak. HORST sei vor 20 Jahren sehr jung und talentiert am Start gewesen und habe die Rottweiler Szene „mal kurz auf links gedreht“, so Hak weiter.

HORSTs kreative Reise

Jeder habe damals über „das Wunderkind vom Wasserturm“ geredet. Schnell sei dem Künstler Rottweil zu klein geworden, und er sei nach Stuttgart gezogen und von dort in die Welt. „Und jetzt, 20 Jahre später, ist er hier mit seiner ersten Soloausstellung. Darüber freue ich mich sehr“, so Rob Hak weiter.

„Man sieht den Arbeiten an, dass sie mit Grafik-Design verwandt sind, weil Grafik Design gut 50 Prozent von meinem kreativen Schaffen ausmacht und Graffiti die anderen 50 Prozent. Mir war es wichtig, dass bei den Arbeiten für die Ausstellung etwas Authentisches herauskommt“, so HORST, der nicht nur Graffiti-Künstler ist, sondern auch ein Design-Studio hat. Im Künstlergespräch tauschten sich Rob Hak und HORST über das künstlerische Schaffen aus.

Die Ausstellung ist bis zum 19. April zu sehen, jeweils donnerstags von 17 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr. Über die Schaufenster kann aber jederzeit von außen in den Kunstraum geschaut werden.