Bildhauer Josef Nadj bewundert das neue Stahl-Kunstwerk auf der Neckarstraße Foto: Lück

Runde Formen in Stahl. Dynamisch, kurvige Rundungen. Klopf, klopf - und es klingt ein bisschen wie das Intro von "Hells Bells". Gestatten, Höhlenblock. Das neue Kunstwerk auf der Neckarstraße.

Horb - BiM-Fraktionschefin Christina Nuss, Kunstverein-Vorsitzender Benno Müller, Jörg Bach und Bürgermeister Ralph Zimmermann (FDP) greifen die vier Ecken der weißen Spannbettlaken. Zimmermann zählt von drei runter, dann wird das Kunstwerk enthüllt!

Bildhauer Josef Nadj ist natürlich neugierig, geht am "Höhlenblock" entlang, streicht mit der Hand vorsichtig über die Flächen aus Cortenstahl. Benno Müller, Vorsitzender des Kunstvereins Oberer Neckar, lächelt: "Das ist ein Kunstwerk frei nach dem legendären Song aus der Rockoper Tommy: See me, feel me, hear me!"

Kein Wunder. Jedes Jahr sorgen Kunstverein, Stadt und die Kreissparkasse für "Kunst in der Stadt". Alle zwei Jahre eine neue Skulptur in der Neckarstraße und an der Inselspitze.

Im Container wird der Kunstverein fündig

Müller, Vorsitzender des Kunstvereins Oberer Neckar, erzählt: "Ich war mit Sonya Kraus beim Künstler Jörg Bach. Er hat jede Menge Skulpturen in seinem Garten. Doch die waren viel zu groß. Dann hat er den Container aufgemacht – und da stand genau unsere Höhlenblock. Der hat uns sofort gefallen!"

Das neue Kunstwerk. Künstler Jörg Bach: "Mich hat die Cathédrale des Images in LesBeaux in der Provence inspiriert." Bildhauer Nadj: "Großartig. Dort haben sie passende Steine aus den Felsen und Höhlen geschlagen. Die Negativ-Formen sind stehengeblieben. Jetzt ist die Höhle dort wichtiger als der Block, der damals rausgeschlagen wurde." Und diese Formen werden jetzt mit Bildern aus dem Beamer bestrahlt – in der Provence eine Touristenattraktion.

Tolle Rundungen und Kurven

Und so hat Bach jetzt seinen Höhlenblock gemacht: von innen nach außen. Konzipiert, gebogen, geschweißt und lackiert. Tolle Rundungen, Ab- und Aufschwünge und tolle Kurven. Albert Bopp lobt: "Auf dem Foto hat man die Dynamik des Höhlenblocks gar nicht erkannt."

Ein Blickfang. Zum sehen, fühlen, hören. Bürgermeister Zimmermann: "Der Künstler hat einem totem, technischen Material Leben eingehaucht."

Der Höhlenblock. Er bleibt jetzt gut zwei Jahre hier – an der Einfahrt zur Neckarstraße. Hat der Künstler nicht Angst, dass ihn ein Lkw versehentlich mitnimmt? Bach lacht: "Nein. Der Cortenstahl ist sechs Millimeter dick. Autoblech hat nur drei Millimeter."