Wenn die Scheinwerfer angehen in der Pop-Up-Galerie leuchtet von den Leinwänden der Mond. Womöglich wird eines der Kunstwerke von Lorenz Bögle bald das Weltall erobern.
Das Ende seiner Ausstellung in der winzigen Galerie, nur einen Steinwurf von unserer Redaktion entfernt, feiert Lorenz Bögle mit Freunden. Den September über haben seine Werke das Ladengeschäft geziert und Passanten zum Stehenbleiben animiert.
Ob scheinbar schnell hingekritzelte Skizzen von Pferden, eine auf einen Kartoffelsack gemalte Tulpe oder die kopflose Schneiderpuppe, die fast den selben Anzug trägt wie der Künstler – Lorenz Bögle hat wieder einmal gezeigt, wie kreativ und vielseitig es in seiner Künstlerseele zugeht.
Der Mond ist der heimliche Star
Eine komplette Wand ist dem heimlichen Star der „Retrospektive“ gewidmet: dem Mond. Unzählige Rahmen beheimaten die unterschiedlichsten Malereien, auf denen der Himmelskörper zu sehen ist. Auch die gemalte Version braucht die Nacht: erst wenn die Lichter angehen, kommen Bögles Monde so richtig zur Geltung, denn sie scheinen dann zu leuchten.
Warum so viel Mond? Bögle wird kryptisch. Mit der NASA habe das zu tun, mit einem Projekt im kommenden Jahr. Mehr verrät er nicht.
Schaufensterpuppe im Schaufenster
Wohl aber, wie es zur Idee mit seinem „alter ego“, der Puppe im Anzug kam. Das war, berichtet Bögle, anlässlich der Kunstmesse in Karlsruhe. Er hatte vor der Messehalle einen Stand aufgebaut, wo er Skizzen zum Schnäppchenpreis feil bot. Damit der Stand nicht verwaist, wenn er Pause macht, hatte er sich seinen stummen Zwilling mitgebracht.“
Aktion von „Freiraum kreativ“
Auf die Idee, in der Mini-Galerie auszustellen hat Bernhard Jung den Künstler gebracht. Diese Pop-up-Galerien sind eine Initiative des Vereins „Freiraum kreativ“. In der Kunststadt Balingen sollen Leerstände so zumindest zeitweise mit lebendiger Kunst gefüllt werden.