Fünf junge Frauen – Fanny Arnold, Amelia Wong, Johanna Patz, Gizem Özmen und Sofie Volker – haben binnen Wochen eine eindrucksvolle Kundgebung zum Weltfrauentag organisiert.
Ein Zeichen für Gleichberechtigung und Frauenrechte setzen, inspirierende Botschaften aussenden und eine starke Gemeinschaft formieren – das wollten die zahlreichen Teilnehmer der Kundgebung zum Weltfrauentag. Als Sprecherinnen traten neben den Organisatorinnen auch Lena Mispelhorn und Betül Aydeniz auf. Sie thematisierten die Herausforderungen, mit denen Frauen weltweit konfrontiert seien, und betonten die Bedeutung von Solidarität und Engagement.
Fanny Arnold sprach über die Frauen, die seit 1918 unermüdlich für Frauenrechte weltweit einträten. „Trotz mehr als 100 Jahren Kampf für Gleichberechtigung gibt es immer noch Frauen, die in Angst leben müssen oder ungleich behandelt werden“, betonte sie. „Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, was bereits erreicht wurde, sondern müssen laut und sichtbar bleiben. Wir wollten nicht nur reden, sondern auch handeln“, so Arnold. „Es ist wichtig, dass junge Frauen sich Gehör verschaffen und für ihre Rechte einstehen.“ Die Rednerinnen forderten unter anderem gleiche Löhne für gleiche Arbeit, mehr Schutz vor Gewalt und mehr Frauen in Führungspositionen. Besonders berührte der Moment, als die Menge gemeinsam Slogans für Frauenrechte skandierte und so ein starkes Zeichen der Einheit setzte. Amelia Wong wies auf alarmierende Zahlen hin: „Alle drei Minuten wird eine Frau Opfer häuslicher Gewalt. Das sind erschreckende Zahlen, die zeigen, wie dringend wir handeln müssen.“
Botschaft von Rückschritten in der Gesetzgebung zum Schutz von Frauen in den USA lässt alle aufhorchen
In den USA gerieten Frauenrechte aktuell zunehmend unter Druck. „Wir sehen dort Rückschritte in der Gesetzgebung zum Schutz von Frauen, etwa beim Zugang zu reproduktiven Rechten. Das zeigt, dass Fortschritt nicht selbstverständlich ist – wir müssen ihn verteidigen.“
Sofie Volker sprach über die Angst, die Frauen und Mädchen tagtäglich erlebten – unabhängig davon, in welchem Land oder welcher Gesellschaftsschicht sie lebten. „Es kann jede treffen. Egal ob jung oder alt, arm oder wohlhabend, keine Frau ist davor gefeit, Opfer von Gewalt oder Diskriminierung zu werden“, betonte sie.
Betül Aydeniz teilte ihre Erfahrungen als Frau, Ärztin und Muslimin: Im Alltag werde sie oft nicht ernst genommen – bis sie ihren weißen Arztkittel anzieht. „Es ist frustrierend, dass mein Wissen und meine Kompetenz erst anerkannt werden, wenn ich äußerlich als Ärztin erkennbar bin“, sagte sie. „Das zeigt, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, um Vorurteile abzubauen und echte Gleichberechtigung zu erreichen.“
Streetworkerin Lena Mispelhorn sprach über Gleichstellung im Alltag und am Arbeitsplatz. Sie betonte, dass Frauen oft nicht wahrgenommen oder belächelt würden. „In vielen Berufen, gerade in sozialen Bereichen, wird die Arbeit von Frauen oft nicht mit der gleichen Ernsthaftigkeit betrachtet wie die von Männern. Wir leisten genauso viel – und manchmal mehr –, aber kämpfen trotzdem ständig um Anerkennung“, erklärte sie und forderte, dass sich die Gesellschaft von diesen veralteten Denkmustern löst und Frauen die Wertschätzung erhalten, die sie verdienten.
Der Grund für die Kundgebung zum Weltfrauentag
Die Motive:
„Wir haben gemerkt, dass die Übergriffe gegenüber Frauen im letzten Jahr zugenommen haben“, sagt Amelia Wong. Gizem Özmen ergänzt: „Das allgemeine Gefühl für Gleichberechtigung ist weniger geworden.“ Die Organisatorinnen der Kundgebung zum Weltfrauentag wollen, dass Frauen sich mehr über ihre Rechte informieren und sich bei Bedarf Hilfe suchen. Fanny Arnold betonte zudem: „Diejenigen, die in der Politik am meisten darüber reden, sind Männer.“
Die gelungene Kundgebung
beweist, dass Engagement und Entschlossenheit auch in kurzer Zeit viel bewirken können. Die Organisatorinnen kündigten an, sich auch in Zukunft für Frauenrechte einzusetzen und weitere Aktionen zu planen. „Das war erst der Anfang“, betont Gizem Özmen.