Gerri Kannenberg erntete bei der Kundgebung zum 1. Mai im Naturfreundehaus in Nagold immer wieder Beifall für seine Ausführungen. Foto: Matthias Buchner

„Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ lautete das Motto der Maikundgebung am Nagolder Naturfreundehaus.

Zum „Tag der Arbeit“ hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund zu einer Kundgebung ans Nagolder Naturfreundehaus eingeladen, und eine stattliche Anzahl von Gewerkschaftsmitgliedern fand sich dort bei strahlendem Sonnenschein ein.

 

Zunehmende Armut, die Spaltung der Gesellschaft, Wohnraumknappheit und Angriffe auf die Demokratie machten neben internationalen Krisen nicht nur den Gewerkschaftsmitgliedern zu schaffen, so Gerri Kannenberg, DGB-Abteilungsleiter für Klimaschutz, Wirtschafts- und Industriepolitik. Allerdings sei es als positives Zeichen zu werten, dass viele Menschen auf die Straße gehen – oft auf Initiative der Arbeitnehmerverbände – und Flagge für die Demokratie zeigten

Gute Abschlüsse

Die Gewerkschaften hätten im vergangenen Jahr gute Abschlüsse erzielt und rund 400 000 Neueintritte verbucht. Als Problem bezeichnete er aber die anhaltende Tarifflucht der Wirtschaft: „Die Arbeitgeber machen sich aus dem Staub.“ Deshalb machten sich die Gewerkschaften für Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge stark. Außerdem machte Kannenberg Front gegen mehr Überstunden und ein stures Festhalten an der Schuldenbremse, die er als „Investitions- und Zukunftsbremse“ bezeichnete.

Bevor die GoN-Band mit Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“ zum gemütlichen Teil der Veranstaltung überleitete, rief Kannenberg dazu auf, die Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni für ein Zeichen für Demokratie und Europa zu nutzen.