Die Horber Verwaltungsspitze und Mitglieder der Horber Gemeinderatsfraktionen bezogen mit klaren Worten Stellung zum Russland-Ukraine-Krieg. Foto: Lück

Die Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg auf dem Marktplatz. Für Horber auch die Gelegenheit, zu prüfen, wie die von ihnen gewählten Gemeinderäte zu Krieg und Frieden stehen.

Horb - Horber Gemeinderatsmitglieder ergriffen am Mittwochabend das Wort und nahmen Stellung zum Russland-Ukraine-Krieg.

Bewunderung für den Mut der Ukrainer

Michael Keßler (CDU): "Wir bewundern den Mut des ukrainischen Volkes, für seine Freiheit zu kämpfen. Das Krieg gegen einen Diktator führt, Despoten, der die gesamte westliche Welt mit Lügen und Charaden eingelullt hat. Der mit Niedertracht und Menschenverachtung seine egomanischen Ziele durchsetzen möchte. Er hat Angst vor unserer Art des Lebens. Mit seinem repressiven Staatsapparat wird beliebig verhaftet, vergiftet, in Lager gesteckt und gemordet. Wir haben viel zu lange gebraucht, um dies zu erkennen. Appeasementpolitik kann den Aggressor nicht bremsen. Im Gegenteil – jeder Erfolg motiviert ihn zum nächsten Schritt!"

Es geht um europäische Werte

Margarethe Rebholz (FD/FW): "Wir sind nicht hilflos. Die Werte, die in der Ukraine verteidigt werden, sind unsere Werte!"

Christina Nuss (BiM): "Wir sind beheimatet in der Werteunion von EU und Christentum. Als solche stehen wir für friedliche Verhandlungen. Wir müssen leider anerkennen, dass es nach vielen Gesprächen und Bemühungen derzeit richtig ist, die ukrainische Bevölkerung mit Waffen zu unterstützen. Wir dürfen solche Angriffe mit Waffengewalt nicht dulden!"

Die Zeiten haben sich geändert

Thomas Mattes (SPD): "Es ist nicht hinnehmbar, dass Machthaber mit Waffengewalt Gebiete erobern, die in Vorzeit zu ihrem Land gehört haben. Die Wiederherstellung früherer Einflusssphären oder Weltordnungen ist im 21. Jahrhundert längst überholt. Generationen von Politikern haben sich seit dem Weltkrieg für Entspannung, Versöhnung und Völkerverständigung eingesetzt. Diese Erfolge werden durch einsame Entscheidungen eines Einzelnen gefährdet."

Wolf Hoffmann (OGL): "Wir müssen alles dafür tun, um neue Rüstungsspiralen zu verhindern. Es gibt nicht zu wenig Waffen auf der Welt, sondern zu viele. Aber ich füge hinzu: Gegen Diktatoren ist gewaltsamer Widerstand richtig und gerecht, denn: ›Freiheit ist das einzige, was zählt‹!"

Hermann Walz (ULH) warnt vor "blankem Aktionismus in Berlin, der uns zu einem großen Verlierer dieses Konflikts macht. Hört auf mit dem neuen Rassismus gegen russische Migranten. Hasst den Krieg! Aber nicht die Menschen, die nichts damit zu tun haben und schon seit Jahrzehnten unsere Mitbürger sind."