Alfred Bahlinger, der Vorsitzende des Heimat-und Kulturvereins vor einem „Bischelesbender“ Foto: Holderied

Der Heimat- und Kulturverein Emmingen veranstaltet am Samstag, 11.Oktober, erstmalig einen Museumstag. Dabei wird die „Weitbrecht-Sammlung“ präsentiert.

Alte Sensen, Sicheln und Sägen: Erinnerungen aus fast 90 Jahren – von den frühen 1900er-Jahren bis zur Neuzeit befinden sich in der Remise des Ehepaars Weitbrecht, welches etwa zwischen den 1930er- und den 2010er-Jahren in Nagold-Emmingen wohnhaft war.

 

Der Heimat- und Kulturverein Emmingen veranstaltet am Samstag, 11. Oktober, von 14 bis 18 Uhr erstmals einen Museumstag. Dabei wird die besondere Sammlung von Anne und Roland Weitbrecht zu Ehren ihres Gedenkens in ihrer alten Remise präsentiert. Im unteren Teil des ehemaligen Wohnhauses werden die Besucher zudem bewirtet.

Ob Radio, Ofen, Geschirr oder Waffeleisen – das Ehepaar entwickelte über die Jahre eine große Leidenschaft für historische Geräte. So verwandelte sich die an das Haus angrenzende Remise nach und nach in ein kleines Museum mit liebevoll arrangierten landwirtschaftlichen Antiquitäten. An diesem authentischen Ort in Nagold-Emmingen, An der Steige 27, wird die Sammlung nun der Öffentlichkeit präsentiert.

Passion der Weitbrechtsist im Ort bekannt

In Emmingen war längst bekannt, dass die Weitbrechts eine besondere Passion für historische Schätze hatten. Daher bekundeten einige Anwohner bereits früh ihr Interesse an der Sammlung, um das kulturelle Erbe für den Ort zu bewahren.

Historische Geräte von 1900 bis zur Neuzeit

„Hier findet man Geräte, die bis zur Jahrhundertwende zurückreichen“, erklärt der 72-jährige Alfred Bahlinger als Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins begeistert.

Mit dem Museumstag gewährt der Verein den Bewohnern einen Blick auf die historische Sammlung und ehrt zugleich das Lebenswerk des Ehepaars. Außerdem erhalten Besucher beim begleitenden Flohmarkt die Möglichkeit, handwerklich selbst hergestellte Objekte zu verkaufen. Unter anderem sei bereits bekannt, dass ein Anwohner Filztaschen anbiete, verrät Bahlinger. Kurzentschlossene können sich noch bis Samstagmorgen bei ihm für einen Stand anmelden.

Die Sammlung ist auchfür Jüngere lehrreich

Die Sammlung der Weitbrechts ist laut Bahlinger nicht nur für ältere Bewohner interessant, „die sich sicherlich in ihre Jugend zurückversetzt fühlen“, sondern auch für Kinder und Jugendliche lehrreich. Für die Ausstellung wird es zudem ein kleines Quiz geben, bei dem die Besucher erraten können, was sich hinter Begriffen wie „Bischelesbender“ oder „Krombierägabl“ verbirgt.

Die historische Sammlung der Weitbrechts Foto: Holderied

Nach dem Tod des Ehepaars übernahm die Stadt Nagold das Haus. Zur weiteren Nutzung der Remise plant die Stadt, die Räumlichkeiten der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. „Darum schien die Gelegenheit günstig, um dem Ort die Schätze hier noch einmal so zu präsentieren, wie sie ursprünglich hergerichtet wurden“, erläutert der Vorsitzende. Ein Teil des Feuerwehrhauses könne künftig als Heimatmuseum dienen, in dem die Weitbrecht-Sammlung dauerhaft gezeigt wird – das befinde sich jedoch noch in Planung der Stadt, berichtet der 72-Jährige.

Der Förderverein veranstaltet wieder einen Weihnachtsmarkt

Der 2019 gegründete Heimat- und Kulturverein engagiert sich seither für die Pflege der örtlichen Geschichte und die Bewahrung regionaler Traditionen. Dazu zählen verschiedene Projekte und Veranstaltungen – unter anderem der in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal stattfindende Weihnachtsmarkt, bei dem Anwohner ihre handgefertigten Produkte verkaufen können. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Verein mehr als 20 Anmeldungen. In diesem Jahr findet er am 29. November statt.