Das Trio von "Fools Garden" beim Auftritt in Simmersfeld (von links): Volker Hinkel, Peter Freudenthaler und Thorsten Kiefer. Foto: Stadler

Temperaturen, die an November erinnern, hielten sowohl das Trio der Band "Fools Garden" als auch zahlreiche Gäste nicht davon ab, beim Kultursommer des Simmersfelder Festspielhauses einen begeisternden Konzertabend zu erleben. Im Außenbereich erklangen neben Electro-Pop zahlreiche Balladen und das unvergessliche Liedle "Lemon Tree".

Simmersfeld - Der Sänger und Gründungsmitglied von "Fools Garden", Peter Freudenthaler, war froh, nach der langen Pause endlich wieder musizieren zu dürfen. Er freute sich bereits zu Beginn des Konzerts in Simmersfeld im Trio mit Volker Hinkel an der Gitarre und Keyboard sowie Keyboarder Thorsten Kiefer, der auch an der Gitarre für Gabriel Holz eingesprungen war, auf diesen Abend nach der langen Pause. Dabei schwärmte er über die schöne Location, den Außenbereich des Festspielhauses, auf dem die Gäste in warmer Kleidung und wärmenden Wolldecken dem Auftritt der kleinen akustischen Vorhut von Fools Garden, die es noch als große Band gibt, entgegenfieberten.

Die 1991 gegründete Band wurde 1996 mit dem damals als "Liedle" bezeichneten Song "Lemon Tree" über die Einsamkeit rund um einen Zitronenbaum weltberühmt und brach 1996 sämtliche Verkaufsrekorde. Das Stück aus dem Album "Dish Of The Day" ließ diesen Überhit rund um die Welt gehen.

Auch altbekannte Songs im Programm

Nach Simmersfeld hatten sie ihr aktuelles Programm, die "Electro-Acoustic Session" mitgebracht, aber auch altbekannte Lieder. "Es ist gar nicht leicht, aus inzwischen rund 150 Songs, eine Konzertauswahl zu treffen. Es sind einfach zu viele", erklärte Peter Freudenthaler, der neben dem Gesang, die Moderation des Abends inne hatte.

Aus ihrem Album "Rise and Fall" gab es mit "Still Running" und "I burn" Electro Pop und Balladen zu hören. Bei "Outta Love" durfte mitgeklatscht werden. Der Funke zwischen den Entertainern und ihrem Publikum sprang von Anfang an über und nahm mit auf eine musikalische Reise durch die 30-jährige Bandgeschichte, auch mit "Wild Days", ihrem ersten Lied, das damals im Radio gespielt wurde und die Bandmitglieder im Auto vor Glück laut schreien ließ. Immer wieder hatten die Konzertgäste Gelegenheit, in interaktiven Programmteilen mit ihrer Stimme zur guten Stimmung beizutragen, so auch bei der Ballade "Shame". Da das Trio ohne Schlagzeuger musizierte, war das Publikum bei "High Again" für die Percussions zuständig, angefeuert von Freudenthaler.

Mit drei weiteren Songs aus dem 2018 erschienenen Albums "Rise and Fall", darunter der Schmusesong "Course of Ages" und einem Gruß auf die Tribüne, an einen treuen Fan der Band, ein mit einer Türkin verheirateter Italiener, der Fools Garden seit 1986 die Treue hält, endete der erste Konzertteil.

Lied über Liebe und Loslassen

Nach einer Pause, die es dem Trio und den Konzertbesuchern ermöglichte, sich gegen die fortschreitende Kälte zu wappnen, gab es mit "Welcome Sun" die von der Band übliche Beschwörung der Sonnengöttin zu hören und den eigens für den Sohn von Peter Freudenthaler komponierten Song "All We Are". Der Junge findet das Lied über die Liebe und das Loslassen traurig, aber nicht peinlich, so sein Vater.

Dass das Leben zu kurz ist für Kummer, besang Fools Garden mit "Save The World Tomorrow". Großartig findet es der Sänger, nach 30 Jahren mit "Lemon Tree" immer noch denselben Song zu spielen. Auch bei diesem Stück lässt er das textsichere Publikum ganze Passagen mitsingen und kniete im Anschluss mit einer Verneigung auf dem Bühnenboden. Das Trio hatte – auch durch den Blick in die zahlreichen glücklichen Gesichter auf der Tribüne – viel Freude daran, für das Simmersfelder Publikum zu spielen und ließ sich nach mehreren Schlussstücken nicht lange um einige Zugaben bitten.

Die Gäste im Festspielhaus feierten den wunderschönen Konzertabend mit riesigem Applaus.