Lisa und Matt Woosey wollen ihr „Nest“ erhalten – und suchen nun neue, größere Räumlichkeiten. Foto: Decoux

Hochkarätige Live-Musik, der Bier- und Cider-Shop und viele besondere Veranstaltungen: All das könnte ab März der Vergangenheit angehören, denn der Kulturraum muss seine Räumlichkeiten in Münchweier verlassen. Die Inhaber zeigen sich kämpferisch.

Zahlreiche Konzerte und innovative Veranstaltungen hat Gallaghers Nest in den vergangenen sechs Jahren veranstaltet. Der angeschlossene Bier- und Cider-Shop mit mehr als 50 Sorten konnte auch als Veranstaltungsort gebucht werden. Die Bier- und Cider-Tours waren regelmäßig ausgebucht. Kurzum: Der Kulturraum galt als eines der Vorzeigeprojekte für all das, was die Region außerhalb des Europa-Parks zu bieten hat.

 

Doch ab März 2025 soll damit Schluss sein, zumindest in Münchweier. „Nach sechs unglaublich tollen, aufregenden und einzigartigen Jahren müssen wir leider verkünden, dass wir unser Nest zum 1. März 2025 schließen werden“, schreiben Lisa und Matt Woosey in ihrem neuesten Newsletter.

Einer der Gründe: Aufgrund von geplanten Bauvorhaben verliert Gallaghers Nest in naher Zukunft seinen Außenbereich „und damit einen sehr wichtigen Teil für unsere Veranstaltungen und privaten Raumvermietungen, ohne die das Nest nicht existieren kann“, macht das Ehepaar deutlich.

Überleben als Kulturraum ist schwierig geworden

Außerdem sei es heutzutage kaum mehr realistisch, langfristig als kultureller Veranstaltungsort und als „Nicht-Verein“ zu überleben. „Wir versuchen unserem Publikum ein außergewöhnliches Programm zu bieten. Hochkarätige Bands benötigen eine gute Gage, Unterkunft, Verpflegung et cetera. Außerdem fallen Gema-Gebühren an, Mietkosten und und und. All diese Kosten können mit einem kleinen Veranstaltungsort wie dem Nest (mit maximal 80 Gästen) nicht getragen werden“, machen Wooseys deutlich.

Nach viel emotionalem Hin- und Herüberlegen versuchen die beiden nun, die kommende Veränderung als etwas Positives zu sehen, erklären sie. „Wir freuen uns auf ein aufregendes Jahr, das vor uns liegt.“ Man habe inzwischen mehrere tausend treue Nest-Anhänger, denen die beiden in ihrem Newsletter danken: „Ohne euch wäre das Nest nicht zum Gallaghers Nest geworden, wie man es heute kennt! Wir sind stolz darauf, uns den Ruf erarbeitet zu haben, in unserer Region und darüber hinaus, der einzige private Musikclub unserer Größe zu sein, der seinem Publikum durchgehend hochkarätige Bands aus der ganzen Welt präsentiert. Man kennt das Nest und unser hochwertiges Angebot inzwischen in der Szene von Freiburg bis Berlin.“ „Und deswegen wird es in der Zukunft natürlich auch weitergehen! Nur eben nicht mehr hier, in diesen Räumlichkeiten“, betonen Wooseys.

Neue Räumlichkeiten werden gesucht

Die beiden suchen deswegen neue passende Räumlichkeiten, gerne etwas größer als das Nest, mit einer Kapazität bis 200 Personen. Am liebsten in der Umgebung Ettenheim. Die Räume müssen sich außerhalb des Wohngebiets oder in einem Mischgebiet befinden. Außerdem sollte es einen Außenbereich geben. „Idealerweise suchen wir ein Objekt zum Kaufen. Wir nehmen unser gesamtes Inventar mit und werden unser Bestes geben, ein Replikat des Nests aufzubauen. Nur noch besser“, erklären die beiden.

Auch hinsichtlich der Häuser-Suche geben die beiden sich optimistisch: „Wir sind uns sicher, dass sich das perfekte neue Gallaghers-Nest-Gebäude irgendwo da draußen befindet. Bitte gebt uns Bescheid, wenn ihr Ideen habt. Man weiß ja nie, was sich so ergibt.“

Ab März will das Nest „on Tour“ gehen

Und bis etwas Neues gefunden ist, seien es ja noch sechs Monate, betonen die beiden. In dieser Zeit seien noch viele Auftritte von Bands aus der ganzen Welt sowie unter anderem zwei Bourlesque-Shows geboten.

Und auch danach werde es mit dem Nest weitergehen, bis neue Räumlichkeiten gefunden seien: „Denn das Nest geht on Tour! Das heißt, wir veranstalten nach wie vor regelmäßig Events an außergewöhnlichen Orten ... lasst euch überraschen!“, erklären die beiden ihren treuen Anhängern.

Auch Wooseys ziehen um

Nicht nur „Gallaghers Nest“ sucht ein Zuhause, auch die Familie Woosey selbst plus Hund braucht eine neue Bleibe. „Vorzugsweise in Münchweier und am liebsten ein Haus, das zum Verkauf steht“, erklärt Lisa Woosey.