Die "Brillos" in Aktion im "Loft 15" an der Gutach. Foto: Kommert

Beim Kultur-Kuckuck in Gremmelsbach bot die Villinger Band "Brillos" vibrierende Musikalität und fesselndem Drive. Vor einem gemischten Publikum von Jugend bis ins durchaus gereifte Alter boten sie im "Loft 15" an der Gutach ein Rock-Konzert, welches über YouTube übertragend wurde.

Raumschaft Triberg. Diesmal fand der erste Kultur-Kuckuck des Jahres mit einigen Live-Gästen im vormaligen Produktionsgebäude des Kuckucksuhrenherstellers Weisser in Gremmelsbach statt. Heuer jedoch nicht in der einstigen Schnitzerwerkstatt im Keller des Hauses an der Gutach, sondern im Obergeschoss, im "Loft 15" des Hauses.

Außergewöhnliches Repertoire

Die "Brillos" boten ein hochprozentiges, für alle Generationen bekömmliches, Destillat von Rock und Beat der 1960 bis 1980er Jahre. Es bot sich hierbei ein Programm von John Mayall, den Rolling Stones über die Beatles bis hin zu Santana und ZZ Top, das in die Glieder fuhr und für Hochstimmung bei den rund 30 Gästen sorgte. Diese übertrug sich durchaus auch auf die "Partygäste", die das Ganze per Livestream erlebten – denn selbstredend wurde auch dieser Kultur-Kuckuck live gestreamt – das Team um Moritz Huber aus Schonach war mit annähernd 20 teils fest installierten, teils mobilen Kameras immer voll dabei.

Mit einem Drive und Rhythmus gepaart, der einfach Spaß macht, sangen und spielten die "Brillos" ein außergewöhnliches Repertoire an Rockklassikern aller gängigen Genres, die in dieser Vielfalt sicher nicht oft zu hören sind. Bekannte Hits von Billy Idol, AC/DC, Queen, Prince, Zucchero oder Hot Chocolate, aber auch von deutschen Rockern wie Herbert Grönemeyer sorgten dabei für ein groovendes Miteinander von Publikum und Band. Eine starke Hingabe war für das Publikum stets spürbar.

Gänsehautfeeling und starke Publikumsinteraktion

"Wir spielen hier ohne Gage, lediglich das, was uns zugeworfen wird", schmunzelten dazu die Musiker, denn es war möglich, den Musikern per PayPal Geld zukommen zu lassen. Dennoch war jederzeit eine unglaubliche Spielfreude spürbar – "es ist uns einfach wichtig, mal wieder vor Publikum zu spielen und die Verbindung mit den Gästen herzustellen, zu spüren", so der Tenor der fünf Musiker. Temperamentvoll gaben sie dem begeisterten Publikum den ultimativen Kick - und bei melancholischen Rockballaden kämpften die Nackenhaare um einen Stehplatz. Es war eben echte, grundehrliche Livemusik, die Fans jeglichen Alters immer wieder begeistert und berührt – auch wenn es nicht für alle Zuhörer die Musik ihrer Generation war.

Eingängige, melodiöse Hits wie "Cold As Ice", "Dave is on the Road Again", "Fantasy" oder "I Shot the Sheriff" wurden in unkonventioneller Art und Weise zelebriert. "Um die Magie dieser Klassiker zu entfalten, braucht es nicht mehr als Gesang, akustische Gitarren, ein Akkordeon und ein Cajon als Percussion", so die Band dazu. In dieser Besetzung kamen auch schon mal Juwelen der deutschen Rockgeschichte wie Marius Müller-Westerhagen, Peter Maffay oder BAP zu ihrem Recht.

Unterm Strich wünschen sich viele der Gäste, "dass das Team um Thomas Weisser und Rainer Huber noch weitere, so tolle, musikalische Gewächse in Zeiten ohne Triberger Weihnachtszauber präsentieren möge."