Die beiden Frauen unterhielt das Publikum im Kurhaus. Foto: Wallburg

Das Duo "Frauengold" bot im Schömberger Kurhaus einen Kabarettabend der Extraklasse: musikalisch, feministisch und frech.

Schömberg - Im Rahmen des Programms rund um den Internationalen Frauentag lud die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und das Landratsamt Calw abschließend zu einem frechen musikalisch-feministischen Kabarettabend der besonderen Art mit dem Duo "Frauengold" ins Kurhaus Schömberg ein.

Nichts blieb ausgespart an diesem Abend. Dem Duo "Frauengold" mit Birgit Krucken-berg-Link und Susanne Geiger war dabei wenig heilig. Die Beiden brachten auf musikalische und komödiantische Art und Weise Alltagssituationen von Frauen wie auch Szenen aus Politik, Wissenschaft und Kultur, zeitweise schräg, textlich aber feinsinnig und musikalisch ausgefeilt, temperamentvoll und publikumswirksam auf die Bühne. Alt-bekannte Märchen wurden umgedeutet und über eigenwillige Texte, aufmüpfige Lieder und märchenhafte Melodien neu interpretiert.

Besucherzahl lässt zu wünschen übrig

Im Kursaal Schömberg ernteten sie dafür reichlich Applaus, obgleich die Anzahl der Besucher zu wünschen übrig ließ. Parallelveranstaltungen dürften die Hauptursache dafür gewesen sein, denn üblicherweise seien die Plätze beim Duo "Frauengold" ausgebucht, wie Sarah Tonhauser, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Calw, bei der Eröffnung des Abends erwähnte. Sie organisierte, zusammen mit Hayat Allouss, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, den kabarettistischen Abend als Gegenpol und gleichfalls Abschluss zu den meist schwereren Themen der Frauentage.

Die teils wenig bekannten und gespielten Kompositionen und Lieder aus weiblicher Feder warfen dabei ein helles Licht auf die Leistungen der Frauen, die vielleicht manchmal nicht so gesehen werden, wie sie sollten. Mit Wortwitz und Selbstironie blickten die Ladies darin auf ganz unterschiedliche Facetten der Frauen im Wandel der Zeit – feministisch, satirisch und teils politisch unkorrekt. Konventionen gab es keine. Mit Sinn für Skurriles und wohl dosiert bekam Rotkäppchen in ihren Darbietungen plötzlich einen Waffenschein, Dornröschen wurde zur erfolgreichen Unternehmerin, Aschenputtel auch ohne Prinz finanziell unabhängig und die Sieben Zwerge schauten nicht vergnügt, sondern dumm aus der Wäsche. Ob auch Ludwig van Beethoven möglicherweise eine Frau war, blieb letztendlich ungeklärt.

Weitere Zugabe

Die Geschichte der Menschheit, gleich ob Heldinnen, Erfinderinnen, Künstlerinnen oder Sportlerinnen, lässt sich nämlich ausschließlich auch mit Frauen erzählen, wie das Duo bewies.

Es war ein Vergnügen, den beiden Damen bei ihrer Entdeckungsreise jenseits der Wechseljahre beizuwohnen. Erst nach einer weiteren Zugabe durften die Akteurinnen Susanne Geiger, alias Dr. Renate Geigenhals und Freundin Birgit Kruckenberg-Link, alias Margot Finkbeiner, die Bühne verlassen.