Alexander Rieckhoff (links) und Stefan Ummenhofer – beide in Villingen aufgewachsen – kennen sich aus im Schwarzwald. Deshalb spielen auch ihre Krimis dort. Foto: Eich

Stefan Ummenhofer und Alexander Rieckhoff zählen zu den großen Heimat-Krimiautoren der Republik. Seit vielen Jahren schreiben sie humorvolle Schwarzwald-Krimis. Und die beiden wissen, wovon sie da reden: Schließlich sind sie in Villingen-Schwenningen aufgewachsen.

Schiltach/VS - Nach einer längeren Corona-Pause sind sie vor Kurzem wieder mit ihrer Krimi-Show-Tour gestartet – am Freitag, 20. August, machen sie damit bei "Kultur im Stadtgarten" Halt.

Herr Ummenhofer, endlich wieder Bühne, endlich wieder Liveauftritte. Wie groß ist Ihre Vorfreude?

Die Vorfreude ist natürlich groß. Wir haben in den letzten Wochen bereits zwei Lesungen bestritten und am Anfang war es schon fast surreal. Ich muss gestehen, dass ich mich kaum mehr an die Texte erinnern konnte. Es hat dann aber natürlich wieder großen Spaß gemacht.

Wie lange war Ihre Bühnenpause? Haben Sie diese kreativ genutzt und wenn ja: wie?

Die Bühnenpause betrug fast anderthalb Jahre. Wir haben erste Ideen für einen etwaigen weiteren Fall besprochen, uns aber ansonsten um unsere durchaus zeitintensiven eigentlichen Berufe – Kollege Rieckhoff ist beim ZDF, ich bin Geschäftsführer zweier Medienunternehmen – sowie um unsere Familien gekümmert. Da wir beide Familienväter sind, hatte die Pause auch wenigstens etwas Gutes. Die Kollegen, die hauptberuflich Schreiben und Lesen oder auch andere Künstler sind, haben während Corona hingegen harte Zeiten durchgemacht – das ist bei uns Gott sei Dank nicht so.

Wie lange beschäftigen Sie sich mit der Vorbereitung für Ihre Shows?

Im Allgemeinen gibt es zwei bis drei ausführliche Proben für die Shows, vor der ersten Lesung nach der Corona-Pause haben wir aber eine zusätzliche ausführliche Probe anberaumt – zunächst war uns gar nicht mehr klar, wer jetzt eigentlich welchen Part liest...

Und wie viel Platz lassen Sie sich für spontane Einlagen?

Platz für spontane Einlagen ist immer – da es sich ja um Humor-Krimis handelt und es nicht so bierernst zugehen soll, wäre es auch schade, wenn jeder Gag genau einstudiert wäre. Schließlich sollen nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch wir den Abend genießen.

Worauf können sich die Zuschauer freuen?

Die Zuschauer können sich auf Spontaneität freuen – und auf Autoren, die sich selbst nicht so ernst nehmen.

Gibt es auch etwas, worauf Sie beide sich in Schiltach – wo Sie ja des Öfteren zu Gast waren – besonders freuen?

Der Stadtgarten in Schiltach ist eine sehr schöne Location. Wir waren ja schon mehrfach dort und nehmen uns inzwischen auch den "Luxus" heraus, nur dort aufzutreten, wo es uns gefällt – und da gehört Schiltach zweifelsohne dazu.

Was mögen Sie so am Schwarzwald?

Wir schreiben ja schon seit fast 20 Jahren. Der Schwarzwald schien uns von Anfang an ein idealer Krimischauplatz, weil er eine prächtige Landschaft, die Eigenwilligkeit der Menschen und etwas Mythisches verbindet.

Wie oft sind Sie dort unterwegs? Können Sie überhaupt noch einen unbeschwerten Spaziergang in der Gegend machen oder sind Sie ständig auf der Suche nach neuen Krimi-Schauplätzen?

Wir sind durchaus noch des Öfteren im Schwarzwald unterwegs – vorwiegend aber mit den eigenen Familien oder Freunden. Mitunter bekommt man am einen oder anderen Ort tatsächlich einen Input für einen neuen Krimi. Seit meine eigenen Kinder mir aber bei Ausflügen vorgeschlagen haben, wo wir denn im nächsten Buch überall Leichen "ablegen" könnten, versuche ich die Erholung und das gezielte Suchen nach Krimi-Locations voneinander zu trennen.

Info: Die Lesung

Stefan Ummenhofer und Alexander Rieckhoff kommen am Freitag, 20. August, ab 19.30 Uhr in den Stadtgarten. Sie lesen vor allem aus ihrem neusten Roman "Totentracht", der 2019 erschienen ist – gespickt mit Schauspiel- und Slapstickeinlagen, versprechen die Veranstalter. In dem Krimi geht es um eine Leiche, die ausgerechnet der Sohn des Hauptkommissars Karl-Heinz Winterhalter beim Geocaching entdeckt. Ein Mann liegt dort ermordet in der Fürstenberger Frauentracht. Der Fall führt Winterhalter und seine aus Berlin zurückgekehrte Kollegin Marie Kaltenbach quer durch den Schwarzwald. Der Eintritt zur Krimi-Lesung ist frei. Die evangelische Kirchengemeinde übernimmt die Bewirtung.