Ein in den vergangenen zwei Jahren seltenes Bild: Der Musikverein Ergenzingen präsentierte sich am Sonntagabend sich in der Öffentlichkeit. Foto: Ranft

Endlich wieder Blasmusik: So oder ähnlich dürften viele der rund 150 Besucher gedacht haben, die der Einladung des Musikvereins Ergenzingen zu einem Platzkonzert am frühen Sonntagabend auf den Marktplatz gefolgt waren.

Rottenburg-Ergenzingen - Die dienstbaren Geister, Freunde und Helfer des Vereins hatten zuvor im hinteren beschatteten Teil Verpflegungsstände und Sitzbänke aufgebaut, um den sommerlichen Bedürfnissen der Besucher für dieses Konzert gerecht zu werden.

Vorsitzender Timo Renz verlieh bei seiner Begrüßung der Freude Ausdruck, dass dieser Auftritt endlich stattfinden könne. Man habe lange überlegt, wie man den Jungmusikern, aber auch der aktiven Kapelle eine Plattform bieten könne – und sich letztlich für dieses Platzkonzert entschieden. Der pandemiebedingte "Hickhak" habe Nerven gekostet.

Nerven zeigten dann die Akteure des Jugendorchesters unter der Stabführung von Dirigent Aleksandr Kalinin nicht. Sie erinnerten mit "Chariots of Fire" an die olympischen Spiele 2012, an dem dieser Filmtitel zur Eröffnung gespielt wurde.

Lang anhaltender Beifall des Publikums

Auch der Titel "Sun Calypso", bei dem die Besucher nach Südamerika entführt wurden, entlockte dem Publikum lang anhaltenden Beifall. Die Jugendkapelle konnte sich mit der zeitgenössischen "Easy Pop Suite" und dem Song "Tiger Rag", der seinen Ursprung im früheren Jazz hatte, unter Kalinins Leitung großen Beifall einheimsen.

Apropos Aleksandr Kalinin, der hatte wohl in den Proben zuvor und auch an diesem Abend Schwerstarbeit zu verrichten, denn auch die aktive Kapelle, die schon viele Jahre unter seiner Stabführung steht, verlangte noch ihren Tribut und das zunächst mit dem Titel "Adlerflug", der die Leichtigkeit des Seins und Lebensfreude vermittelte.

Die "Festwirt-Polka" war dann so richtig zum mitklatschen, bevor "Eighties Flashback", ein Medley aus den 1980er-Jahren, zu hören war. Anschließend durfte die berühmte "Berliner Luft" geschnuppert werden und mit Peter Maffays "Nessaja" ging es dann in die vor allem für die Musikanten verdiente Pause.

Eine gelungene Veranstaltung

Im zweiten Programmteil ging es weiter mit "Venezia", einem musikalischen Streifzug durch die Lagunenstadt. Es folgten die Polka "Böhmische Liebe" und der Rocktitel aus der Oberstufe "Deep Purple Medley". Mit dem "If You Leave Me Now", einem Stück der Band Chicago aus dem Jahr 1976, und den "Italo Pop Classics" setzte die Kapelle dann einen eindrucksvollen Schlussakkord.

Lange anhaltender Beifall und der Wunsch einer Zugabe mündete noch in die Polka "Wir Musikanten" und den Militärmarsch "Klar zum Gefecht". Alles in allem war dieses Platzkonzert eine gelungene Veranstaltung, in jeglicher Hinsicht frei. Lediglich zwei aufgestellte Kesselpauken erinnerten daran, dass man die Veranstaltung und damit auch den Musikverein mit einem Obolus finanziell unterstützen könnte.