Gute Laune bei der Buchsignierung: Mundartpfarrer Manfred Mergel (rechts) freut sich mit zwei Besuchern über eine gelungene Lesung. Foto: Lothar Schwark

In der gut besetzten Andreaskirche stellte Mundartpfarrer Manfred Mergel sein neues Buch „ I bin so frei“ vor. Mit diesem Werk würdigte er ein 100 Monate lang gelebtes Miteinander mit seiner Gemeinde. Und ein Konzert gab es auch noch.

Auf 135 Seiten dokumentiert der Geistliche seine Aachener Jahre, die ihn stets erfüllt haben, wie er beschreibt. Neben ausgewählten Andachten und Predigten sowie verschiedenen Reflexionen enthält der Buchband 29 Mundarttexte, die zum Schmunzeln, aber auch Nachdenken anregen. Der urschwäbische Ausspruch „ I bin so frei“ verbinde all seine Predigten und Texte, so der Pfarrer. Mergel versteht Kirche und Theologie als Hort einer Freiheit, zu der Christus die Gläubigen stets neu befreit.

Bei seiner Begrüßung hatte der Geistliche eine klare Botschaft, die da lautete: „ Ich war wirklich gerne da.“ Aach war für Mergel die „harmonischste Gemeinde“, die er in seinem Berufsleben erlebt habe. Für ihn war Aach Liebe auf den ersten Blick.

Über Gott und die Welt „gschwätzt“

Dass spürte auch die Jugend. In ihrem Buchgrußwort betonte die ehemaligen Konfirmandin Anica Blendien, dass Mergel mit seiner schwäbischen lockeren Art und seinem Humor die Gemeinde im Handumdrehen für sich gewonnen habe. Und „cool“ für die Jugend: „Der Typ schwätzt Schwäbisch.“ „Gschwätzt“ habe man wortwörtlich über Gott und die Welt. Und so habe die perfekte Mischung zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit überzeugt.

Mit den Worten „Man, ik bün ook so frie“ würdigt der Herausgeber des Buchs Bernd Jörg Diebner die Arbeit des Mundartpfarrer. Mergel selbst stellt auf mehreren Seiten sein Wirken von September 2014 bis Dezember 2022 in der evangelischen Kirchengemeinde Aach und im Landkreis Freudenstadt vor. „Auf diese schönen und erfüllten beruflichen Jahre schaue ich gerne zurück“, so der Pfarrer.

Nicht fehlen darf im Buch das „ Schwäbische Glaubensbekenntnis“. In seinem neuen Band bekundet Mergel, dass ihm die Idee dazu bei einer Fahrt am 20. April 2021 ins Aacher Büro einfiel. Aufgegliedert ist das Buch mit seinen 28 Kapiteln in Reflexionen, Andachten, Kasualien, Predigten und Mundarttexte.

Kirchliche Lieder modern präsentiert

In drei kurzweiligen Lesungen stellte Mergel sein neues Werk vor. Mit geistlichen Liedern, aber auch Rocksongs, untermalte die „Manfred Rohrer-Band“ den Abend. Die kirchlichen Lieder wurden modern präsentiert. Spürbar war, dass die Band mit viel Leidenschaft dabei war. Das kam gut bei den Kirchenbesuchern an, die mehrmals munter im Takt mitklatschen.

Die Band mit Manfred Rohrer (E-Gitarre), Bea Richter (Gesang), Silas Rohrer (Schlagzeug), Andy Nau (Bass), Günter Zucker (Gitarre) und Ruwen Mutz (Keyboard) erfüllte mit dem Titel „Ich mach mein Ding“ einen großen Wunsch des Buchautors. Der Titel von Udo Lindenberg ist für Mergel ein Schlüssel für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben.

In der würdigen Atmosphäre der Andreaskirche spielte die „Manfred Rohrer-Band“. Foto: Lothar Schwark

Der Abend belegte deutlich, dass geistliche Lieder in moderner Aufmachung bei vielen Menschen gut ankommen. Sängerin Bea Richter begeisterte mit der Klangfarbe ihrer Stimme. Das kam auch beim weltbekannten Song „Skyfall“ von Adele zum Ausdruck . Mit der Ukulele belegte Manfred Rohrer beim Titel „Non like you“, dass er sein musikalisches Handwerk absolut beherrscht. Mit dem „Segenslied“ endete ein erfüllter Abend. Etwas Wehmut war bei allen dabei. Zum Ende konnte man bei einer Buchsignierung nochmals mit Mergel die Erinnerungen an acht unvergessliche Jahre in Aach aufleben lassen.

Das Buch „ I bin so frei“ kann im Buchhandel bezogen werden.