Das Satire-Duo ONKeL fiSCH zeigt bei seinem Auftritt im Farrenstall, was man finanzpolitisch machen kann, um der AfD das Wasser abzugraben. Ihre Devise lautet: „Auf Regen folgt Sonnenschein. Es könnte immer noch etwas schlechter sein“.
Mit ihrem neuen Programm „Hoffnung – ein Serviervorschlag“ präsentierten Adrian Engels und Markus Riedinger, bekannt als das Satire-Duo ONKeL fiSCH, bei KKF – Kunst und Kultur im Farrenstall – beste Unterhaltung im Vollgasmodus.
Mit Text, Gesang und Tanz nahmen sie sich hochbrisanter Themen aus allen Bereichen an, um dann politisch, philosophisch mit äußerst humorvoll-satirischem Esprit als Hoffnungsträger zu agieren.
Über den Tellerrand schauen
Das Publikum genoss sichtlich das herausragende Kabarett, geprägt von Aktualität, cleverer Inszenierung und durchgehend lebendiger Unterhaltung. Mit ihrer Publikumsinteraktion bewiesen sie zudem spontanen Erfindungsgeist.
Augenzwinkernd wurden die Zuschauer angeregt, über den Tellerrand zu schauen, alternative Wege zu suchen, Vertrauen in die Zukunft zu haben, kritisch, jedoch nicht pessimistisch zu sein. „Hoffnung ist leicht, sie wiegt nicht viel.“
Beweggründe der Wähler
ONKeL fiSCH nahmen die Werbung als Hoffnungsträger aufs Korn – von einstigen Klassikern wie Asbach Uralt bis in die Gegenwart. Auch Mediensensationslust wurde kritisch unter die Lupe genommen: von der eigentlichen Geschichte bis zum Vier-Wort-Satz der Schlagzeile. Ein reines Vergnügen!
Ein weiteres großes Thema war die AfD. Statt bloßer Verdammung versuchten ONKeL fiSCH, die Beweggründe der Wähler zu verstehen. „Ganz sicher sind nicht alle AfD-Wähler Nazis, manche haben einfach Existenzängste. Dagegen könnte man ja etwas tun – gerne ohne diese Nazi-Parolen.“
Zölle auf amerikanische „Maultäschle“
Auch zur Wirtschaftspolitik hatten sie konkrete Vorschläge, wie die gleichzeitige Einführung von Mindest- und Maximallöhnen. Weitere kreative Ideen zur Sanierung der Staatskasse wurden humorvoll präsentiert – es könnte alles so einfach sein!
Durchgedrehte Zeitenwende – da bekam natürlich auch der „Orange Utan“ vom Oval Office sein Fett ab. In atemlosen Zeiten, in denen täglich neue Schlagzeilen die Welt erschüttern, nahm auch die satirische Schlagkraft von ONKeL fiSCH drastisch zu – in Form absurder EU-Zölle auf amerikanische „Maultäschle“, die bis zu 400 Prozent betrugen.
Aristoteles und die Jugend
Nach KI und Chatbots dann das ewige Thema Jugend! „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte“, las Markus Riedinger vor.
Ein Seufzen aus der Antike, denn bereits Aristoteles beklagte sich über die rebellische Jugend. Im Grunde zieht sich das Klagen über die nächste Generation wie ein roter Faden durch die Geschichte – und doch ging und geht es immer weiter.
Wie im eigenen Wohnzimmer
Stürmischer Applaus für das Schlussplädoyer in Liedform: „Aufregen? Auf Regen folgt Sonnenschein. Es könnte immer noch etwas schlechter sein“. Denn ist es nicht tatsächlich so, dass nicht so heiß gegessen wird, wie gekocht wird?
Das Publikum zeigte sich sichtlich erfreut, am Samstagabend den heimischen Sofa-Platz gegen einen im sehr gut besetzten Bürgersaal mit gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre eingetauscht zu haben.