Klaus Kapala und Steff Hengstler (von links) bewegen sich auf den Spuren von Kolumban. Dieser Weg endet erst einmal am 19. Mai im Zusammenhang mit einer außergewöhnlichen keltischen Messe in St. Laurentius. Foto: Reinhardt

Die Gruppe KuKus (Kunst:kultur) organisiert normalerweise Kunst und Kultur in Deißlingen. Vorzugsweise kommt bei diesen Veranstaltungen die Kultur aus dem „Oart“. Nun aber macht sie eine Ausnahme.

Nämlich mit der „Keltischen Messe“ am Freitag, 19. Mai, 18 Uhr, in der Laurentiuskirche. Mit dabei sind drei Chöre und eine Band aus dem Rheinland. Damit ist klar: Diese Messe ist ein Konzert und kein Gottesdienst.

„Schuld“ daran, dass „KuKus“ aus der lokalen Reihe tanzt, ist Klaus Kapala. Er ließ sich von der modernen Interpretation der uralten Texte des Mönchs Kolumban so begeistern, dass er seine KuKus-Kollegen davon überzeugte, diese Messe nach Deißlingen zu holen.

Kolumbans Texte

Kolumban war ein Mönch, den die Iren von ihrer Insel vertrieben hatten. Er gründete auf der schottischen Hebrideninsel Iona im sechsten Jahrhundert ein Kloster, das sich zu einem christlichen Zentrum für Europa entwickelte und heute noch lebendig ist.

Aus den Texten hat der Studentenpfarrer Eugen Eckert deutsche Gedichte gemacht. Zusammen mit Komponist Peter Reulein entstand, in Verbindung mit englischen Stücken, die Messe.

Keltische Tradition, modernes Liedgut

Diese verbindet keltische Tradition und modernes geistliches Liedgut. Dieses dürfen die Deißlinger und Lauffener Bürger demnächst in der Laurentiuskirche erleben. Zusammen mit schwäbischen Einlagen. Denn zwischen den Liedern gibt es die Schöpfungsgeschichte in Schwäbisch, für diese zeichnet Steff Hengstler verantwortlich.

Schöpfungsgeschichte auf Deißlingerisch

Die behutsame Übersetzung der ersten sieben Erdentage aus biblischer Sicht und der des Schöpfers gibt es in echtem Deißlingerisch. Nebenbei: Die schöne Mundart-Schöpfungsgeschichte existiert bereits als Büchlein. Für dessen Illustration hat der Deißlinger Künstler Arben Ferhati gesorgt.

Erlös für das Ahrtal

Der Abend verspricht Musik, Poesie und Kunst, Alt und Neu in besonderer Verbindung. Gelesen werden die Texte von Diakon Elmar Schmeh. Zudem gibt es eine instrumentale, keltische Einlage. Das berühmte „Hallelujah“ von Leonard Cohen wird zu hören sein. Den Abschluss des Abends macht die Band „San Francesco“, die die Messe umrahmt.

Traumatisierte Kinder

Um daraus eine runde Sache zu machen, geht er Erlös an die Organisation „Mal-Zirkus“ aus dem Ahrtal. Diese kümmert sich um von der Flutkatastrophe traumatisierte Kinder und Jugendliche, die in kunsttherapeutischen Angeboten das ausdrücken, was sie nicht aussprechen können.

Diese Einrichtung möchte „KuKus“ mit diesem Abend unterstützen. Darum ist der Eintritt zum Konzert zwar frei, es wird aber um Spenden gebeten. Das Konzert am 19. Mai beginnt um 18 Uhr, Einlass ist ab 17.30 Uhr.