Schon seit Kindertagen fasziniert das Kochen Christian Bühl. Foto: Siegmeier

Gutes Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, weiß der Volksmund. Seit der Pandemie ist Kochen wieder in. In unserer Serie "Was kocht eigentlich..." stellen wir Hobbyköche vor.

Rottweil - Kochen gehört bei Larvenschnitzer Christian Bühl zum Alltag. Gut vier Mal pro Woche steht der 45-Jährige selbst am Herd. Kochen macht ihm Spaß und ist ein guter Ausgleich für seine Arbeit bei der Volksbank. "Und gutes Essen ist für mich ein Muss", sagt er, während er den Schnittlauch schneidet. Thunfischtatar mit Avocado steht heute auf dem Speiseplan. Das Tatar kann sowohl als Vorspeise dienen, als auch als leichter Hauptgang. Mit etwas Baguette und einem guten Weißwein ist es ein Traum.

Schon als Kind mit Spaß dabei

Während Christian Bühl die Avocado schält und würfelt, Limetten auspresst, die Schalotten ebenfalls fein würfelt und die Chilischote schneidet, erzählt er, wie er eigentlich zum Kochen kam. "Ich habe das Kochen von meiner Mutter gelernt. Sie hat sehr gut und eigentlich immer gekocht". Und ihm habe es schon als Kind Spaß gemacht, mitzuhelfen und die verschiedenen Rezepte kennenzulernen. Später habe er dann selbst auch ausprobiert und dabei seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt.

"Ein wenig Säure ist immer gut"

Zwischenzeitlich sind alle Zutaten für die Thunfischmarinade parat. In das Olivenöl gibt Bühl nun Petersilie, Knoblauch, Sojasoße, die Chilistücke, Puderzucker, Schalotten und Schnittlauchröllchen. Zuletzt Limettensaft – "ein wenig Säure ist immer gut", erklärt er. Das Ganze wird gut durchgerührt.

Christian Bühl stand bereits mit mehreren Köchen gemeinsam am Herd und hat sein Wissen rund um die Kulinarik auf diese Weise Stück für Stück erweitert. Sehr großen Wert legt der Hobbykoch auch auf gutes Handwerkszeug. "Das muss alles passen, sonst macht es keinen Spaß", weiß er. Stumpfe Messer oder andere halblebige Gerätschaften sind bei Bühl Fehlanzeige.

Gute Gesellschaft

Wichtig sind Christian Bühl zudem gute Gesellschaft und gute Gespräche beim Essen – deswegen steht er auch gerne für Freunde und Bekannte am Herd. "Es macht aber auch unheimlich Spaß, wenn man gemeinsam mit anderen kocht", sagt er und schneidet die frischen Thunfischfilets in kleine Würfel. Die gemeinsamen Mahlzeiten werden in der Familie Bühl großgeschrieben. "Ich genieße das Essen mit meiner Familie. Das ist mir sehr wichtig, und man kann auch den Kindern schon vieles weitergeben", betont er.

Spaghetti Bolognese

Und was kocht Christian Bühl am liebsten? "Spaghetti Bolognese. Es können durchaus einfache Gerichte sein. Nicht immer muss die große Küche herhalten", verrät er. Grillen zählt ebenfalls zu seiner Leidenschaft: "Ich habe ganz unterschiedliche Grills für unterschiedliche Ansprüche", verrät er.

Zwischenzeitlich ist auch der Thunfisch fertig gewürfelt. In einer Schüssel vermengt Bühl nun den Fisch und die Marinade und lässt das Ganze ein wenig durchziehen. Noch kurz die Avocadowürfel mit Salz und Pfeffer abschmecken, bevor beides dann mit einem Servierring – damit es hübsch aussieht – auf dem Teller angerichtet werden kann. "Auch das Auge isst mit", betont Bühl, während er vorsichtig zuerst die Avocado und dann den marinierten Thunfisch in den Ring gibt und leicht festdrückt. Ganz vorsichtig zieht er den Ring nach oben und – voilà: das Türmchen hält perfekt. Noch ein wenig von der Marinade drumherum, und schon kann serviert werden. Mit etwas aufgebackenem Baguette mundet das Gericht herrlich.

Der Weinexperte empfiehlt einen Chardonnay aus Kalifornien

"Ganz wichtig zu gutem Essen ist aber auch ein guter Wein", so Bühl. Den hat in diesem Fall Weinexperte Michael Grimm spendiert. "Thunfisch in jeglicher Verarbeitungsform ist mir bestens vertraut aus unseren viele Reisen in das Weinbaugebiet Kalifornien. Thunfisch ist kein magerer Fisch. Und in Kombination mit Avocado bekommt das ganze Gericht eine großartige Cremigkeit und einen schönen Schmelz", schwärmt Grimm. Deswegen scheiden für ihn in diesem Fall Weine mit zu viel Säure und zu einfache Weine aus. "Zudem sollte der Wein trocken sein", empfiehlt Grimm einen Chardonnay aus Kalifornien. "Wer es gerne etwas komplexer und mineralischer liebt, der ist mit dem "Sandhi" von der Central Coast nördlich von Santa Barbara bestens beraten".