In unbekanntem Terrain bewegen sich die Vierbeiner. Foto: Andrea Laufer

Helle Aufregung am Freitagmorgen: Rund um St. Georgen und Brigach herrscht Kuh-Alarm. Eine ganze Herde der Vierbeiner war ausgebüxt – und hielt Polizei, Feuerwehr und eine ganze Reihe von Helfern einige Zeit auf Trab.

St. Georgen/St. Georgen-Brigach - Es war ein Autofahrer, der gegen 7.45 Uhr den Notruf wählte, und berichtete: "Kühe rennen Richtung Lidl!" Und er war nicht der einzige, der solche Szenen beobachtete, wie Uwe Vincon vom Polizeipräsidium in Konstanz mitteilt: "Über Notruf und auch beim Polizeirevier gingen kurz vor 8 Uhr zahlreiche Anrufe von Autofahrern und Passanten ein, die auf eine Herde hinwiesen, als sie auf der Brigachstraße (L 175), in Richtung Klosterweiherareal und B33 lief." Etwa 25 Kühe behinderten den Verkehr auf Straße und Schiene – und beschäftigten daher Polizei, Feuerwehr und Landwirte.

Tierische Verkehrsteilnehmer

Zunächst war von zehn freilaufenden Kühen im Bereich Klosterweiher berichtet worden. Dann jedoch bewegten sich die Tiere stadteinwärts – zahlreiche Autofahrer staunten nicht schlecht über die tierischen Verkehrsteilnehmer.

"Wir sind gerade dabei Melkeimer zu organisieren", scherzte Polizeisprecher Uwe Vincon am Morgen, nach den nun eingeleiteten Maßnahmen befragt. In der Tat aber waren viele verschiedene Stellen bemüht, die Kühe wieder einzufangen: Mehrere Streifen der Polizei beteiligten sich an der Suche, die Feuerwehr rückte mit fünf Fahrzeugen und 21 Einsatzkräften aus und auch der Schwimmmeister des Klosterweihers war im Einsatz.

Sorge: Gefahr des Ertrinkens

Auch ein kleiner Schreckmoment blieb nicht aus: Erschöpfte Kühe im Klosterweiher wurden um 8.25 Uhr gemeldet; es war befürchtet worden, die Tiere könnten ertrinken. Tatsächlich rannten einige Tiere, bei Versuchen, die Kühe zusammenzutreiben, in den Klosterweiher und durchschwammen diesen sogar. Wenig später die Erleichterung: "Die Kühe sind wieder draußen." Dann aber schien die Herde in alle Richtungen verstreut zu sein – so wurde neben den Tieren am Weiher auch von zwei Kühen in einer Tiefgarage berichtet.

Mit vereinten Kräften von Polizei, Feuerwehr, dem informierten Besitzer der Tiere und freiwilligen Helfern gelang es Vincon zufolge bis zum Nachmittag, die Kühe wieder einzufangen. Zwei Rinder fehlten zunächst noch, eines ist jedoch nahe einem Bauernhof im Albertsgrund nach einem Hinweis noch aufgefunden worden. "Die Besitzer der Tiere setzten am Nachmittag die Suche nach dem verbliebenden fehlenden Rind noch fort", teilt Vincon mit. Wie die Tiere aus der doppelt umzäunten Weide kamen, ist noch unklar.