Das Bauplatzvergabeverfahren im Dunninger Baugebiet "Brunnenäcker II" kann bald starten. Foto: Weisser

Wer sich künftig in Dunningen um ein Grundstück bewirbt, zahlt eine Reservierungsgebühr von 1000 Euro. Das Geld gibt’s nur bei Kauf zurück.

Dunningen - Bei einer Gegenstimme folgte das Gremium damit dem Verwaltungsvorschlag. Für die Kostenermittlung billigten die Ratsmitglieder die Bildung eines Abrechnungsabschnitts. Zu diesem zählen: Brunnenäckerstraße Lohweg, Kapfweg und Scheibenbühlweg. Im festgelegten Preis von 175 Euro sind die Erschließungs-, Wasserversorgungs- und Abwasserbeiträge miteingeschlossen.

Hinzu kommen die tatsächlichen Kosten der Hausanschlüsse für Abwasser, Wasser, Gas, Strom, Telefon und Kabel. Das Bewerbungsverfahren hat sich nicht verändert. Die Interessentenliste mit derzeit 157 Namen wird bei diesem Baugebiet wie bisher nach dem Eingang der Bewerbung im "Windhund-Verfahren" abgearbeitet – ohne Berücksichtigung des bisherigen Wohnortes.

Gebühr wird mit Kaufpreis verrechnet

Bei künftigen Wohnbaugebieten will die Gemeinde anders vorgehen. Konkrete Vergaberichtlinien wurden bisher zwar andiskutiert, aber noch nicht beschlossen. Eine Neuerung gibt es dennoch: Die Verwaltung verlangt ab sofort ein Reservierungsentgelt von 1000 Euro pro Bauplatz. Sie werden mit dem Kaufpreis verrechnet. Kommt kein Verkauf zustande, behält die Gemeinde sie als Verwaltungsaufwand ein.

Die Reservierung eines zugeteilten Bauplatzes wird künftig zudem auf zwei Monate begrenzt. Falls in diesem Zeitraum kein Kaufvertrag zustande kommt, wird die Reservierung widerrufen.

Regelung gilt für alle neuen Gebiete

"Wir stehen voll hinter der Reservierungsgebühr", unterstrich Bürgermeister Peter Schumacher. Es gebe immer wieder Bewerber, "die jetzt mal Ja sagen und sich dann erst überlegen, ob sie den Platz haben wollen". Solche Fälle würden mit der Gebühr wohl ausgeschlossen. Sogar kurz vor dem Notartermin – so der Schultes – habe es schon Absagen gegeben.

Inge Erath und Simone Spengler begrüßten ausdrücklich den einheitlichen Bauplatzpreis. Gemeinderat Helmut Faller plädierte als einziger für 165 Euro. Das Baugebiet habe sich verzögert, führte er unter anderem als Argument für einen niedrigeren Preis an. "Wenn eine Reservierungsgebühr, dann aber für alle", forderte Erath. In Zukunft, versicherte der Rathauschef, gelte dies für alle neuen Baugebiete.

Zwei Grundstücke sind schon reserviert

Beim Dunninger Baugebiet "Brunnenäcker II" lagen die tatsächlichen Erschließungskosten bei 132 Euro pro Quadratmeter. Laut Kostenaufstellung für die Kalkulation entfielen davon auf den Grunderwerb knapp 24 Euro. Den Differenzbetrag zu 175 Euro von 43 Euro beziffert die Verwaltung als Infrastrukturzuschlag. Bereits in der Bürgerfragestunde hatte ein Bürger deswegen kritisch nachgehakt und den Schultes direkt gefragt: "Darf eine Gemeinde Gewinn machen?" Schumacher bejahte dies mit dem Hinweis, die Gemeinde halte öffentliche Einrichtungen vor. Dafür würde der Zuschlag verlangt. In Lackendorf war die Erschließung mit Kosten in Höhe von 148 Euro pro Quadratmeter abgerechnet worden. Der Infrastrukturzuschlag betrug im Teilort 27 Euro.

In "Brunnenäcker II" stehen der Gemeinde von den 26 erschlossenen Bauplätzen 24 zur Verfügung. Zwei Grundstücke sind für Personen reserviert, die im Rahmen der Grunderwerbsverhandlungen einen Bauplatz angefordert haben.