Der Widerstand gegen das auf dem Waldhof-Areal geplante Absetzgelände für KSK-Soldaten ist groß. Der Kreistag hat nun fraktionsübergreifend einen Antrag verabschiedet. Foto: Maier

Der Kreistag hat zu den Planungen, auf dem Waldhof-Areal nahe Geislingen ein KSK-Übungsgelände einzurichten, eine klare Meinung.

Geislingen - Warum ausgerechnet die Staatsdomäne Waldhof? Und warum nicht ein anderer Standort? Fraktionsübergreifend hat der Kreistag einen Antrag gegen das geplante Fallschirmspringer-Absetzgelände der Bundeswehr bei Geislingen verabschiedet.

Die Nachricht von den Plänen, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Reitemann, habe ihn wie ein Blitz getroffen. Gebe es nicht anderswo bereits Einrichtungen, wo ein Übungsgelände für die Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) möglich sei? Reitemann erwähnte Rottenburg und den ehemaligen Truppenübungsplatz bei Münsingen.

Andere Standort geeignet?

Seiner Ansicht nach sollte untersucht werden, ob nicht ein anderer Platz geeigneter wäre. Auf der Staatsdomäne Waldhof würden 40 Hektar Ackerland vernichtet – angesichts der aktuellen Situation mit Ukraine-Krieg und drohenden Hungersnöten in Afrika sei das kaum vertretbar. Gerade in Afrika gelte es, die Hungernden vor Ort zu versorgen, damit sie in ihrer Heimat blieben.

"Ergebnisse transparent darstellen"

Fraktionsübergreifend fordern Freie Wähler, Grüne, SPD, FDP und CDU, auch die anderen elf Standorte zu prüfen, auch was Lärmbelästigung und Ähnliches angehe. Die Ergebnisse gelte es aufzuarbeiten und transparent darzustellen.

Andreas Hauser (KBV&Basis-Fraktion) erkundigte sich, wer der Adressat der Resolution sei. Neben dem Staats- gebe es auch ein Verteidigungsministerium. "Gutachten helfen nur bedingt weiter, es bleibt auch eine politische Frage."

"Wo ein Wille, da auch ein Weg"

Dietmar Foth (FDP) sieht eine mögliche Alternative in militärischen Übungsplätzen oder Fluggeländen: "Wo ein Wille ist", sagte er, "ist auch ein Weg. Nur sehen wir diesen Willen nicht."

Manfred Frohme (SPD) sagte, dass sich ein Solidaritätsbündnis für den Waldhof in großem Umfang zusammengeschlossen habe, "ist historisch zu nennen". Hier gelte es nicht, über das "Wie", sondern über das "Ob" zu diskutieren.

Konrad Wiget (Grüne) erinnerte daran, dass es auch eine Verteidigungsministerin gebe, die sagen könnte: "Das wollen wir nicht." Damit wäre die Sache erledigt. Leider sage sie das nicht.

Reinhold Schäfer (FWV) betonte, das "Buch" müsse unbedingt noch einmal "aufgeschlagen werden" und griff damit eine Forderung der Bürgerinitiative Waldhof auf.

Nach dem einstimmigen Votum gab es Beifall aus den Reihen der Zuhörer. Darunter waren auch mehrere Mitglieder der BI Waldhof, die sich gegen das KSK-Übungsgelände stark macht.