Vor dem Anpfiff stellten sich beide Teams in Reih und Glied auf. Foto: Buck

Die KSC-Allstars geben sich in Neubulach die Ehre und treten gegen die "Teinachtal hilft"-Auswahl an. Der Grund ist die Spendenaktion der Teinachtal-Kommunen, der Kick ist munter, die Stimmung prächtig. Am Ende sind alle Beteiligten zufrieden.

Neubulach - Es war ein wahres Spektakel, dass die Zuschauer in Neubulach da geboten bekamen. Die KSC-Allstars traten gegen die "Teinachtal hilft"-Auswahl an. Der Grund des Einlagenspiels, das zwei Mal 40 Minuten ging, ist bekanntlich die schon ganzjährig laufende Spendenaktion "Teinachtal hilft" zu Gunsten des Fördervereins krebskranker Kinder Tübingen.

Jetzt traten also die KSC-Kicker rund um Ex-Profi Eberhard Carl in Neubulach an. Wie es Bad Teinach-Zavelsteins Bürgermeister Markus Wendel vor dem Anpfiff formulierte, kenne man die alten Spieler teilweise noch aus dem Fernsehen. So elegant kombinierten die Badener zwar im Folgenden nicht, doch sah man durchaus das fußballerische Potenzial, das selbst in den älteren Knochen noch schlummert.

Doch zunächst kam die Überraschung: Sechs Minuten nach dem Beginn verlor Cheforganisator und Kapitän "Ebse" Carl den Ball und löste einen flotten Konter der Heimelf aus. An dessen Ende versenkte Philipp Wohlgemuth das Spielgerät zur frühen 1:0-Führung im Tor.

Kurz darauf der Ausgleich

Doch das ließen die in Blau gewandeten Karlsruher nicht auf sich sitzen, kamen in der Folge deutlich besser in die Partie und trafen nur zwei Minuten später zum 1:1-Ausgleich. Moritz Hoeft war der vielumjubelte Torschütze. Allerdings war nicht zu spüren, dass die Teinachtal-Kicker deutlich schlechter wären. Ein Flugkopfball von Thommy Neff segelte nur knapp am KSC-Kasten vorbei (16.).

Die erneute Führung für die Gäste aus dem Badischen entstand dann kurios – eigentlich schien die Situation im Sechzehner geklärt, doch die Teinachtal-Auswahl bekam die Kugel nicht weg. Im Gewühl drückte VfL Nagolds Trainer Armin Recepagic den Ball zum 2:1 für den KSC über die Linie. Das Spiel entwickelte sich munter weiter, kurz später traf wieder die Teinachtal-Auswahl. Den Angriff, dieses Mal über die linke Außenbahn gefahren, führte Oliver Eder erfolgreich zu Ende. Sein wuchtiger Abschluss landete im linken oberen Toreck.

Allerdings ging es in die Halbzeit dann nicht mit einem Unentschieden, sondern mit einer neuerlichen KSC-Führung.

Marc Alle zog aus rund 20 Metern per Dropkick trocken ab und schweißte das Spielgerät über Teinachtal-Torwart Günther Hildebrandt hinweg zum 3:2 in die Maschen.

Tor nur Minuten nach dem Seitenwechsel

Nach dem Seitenwechsel traf dann quasi unmittelbar Stefan Thiele per Kopf nach Vorarbeit von Gerhard Kleppinger zum 4:2 für den KSC. Die Gäste aus der Fächerstadt erhöhten nur wenige Zeigerumdrehungen später auf 5:2, abermals Alle vollstreckte einen Abpraller kühl und stellte die Weichen in Richtung Siegergleis für die KSC-Allstars.

Zwar kamen die Hausherren durch Christian Greilach wieder auf 3:5 (47.) heran, doch die Ex-Profis vom Karlsruher Wildpark waren zu abgezockt mit all ihrer Erfahrung, um sich ernsthaft in Gefahr bringen zu lassen. Das 6:3 nach gut 50 Minuten durch Rainer Scharinger war dann nicht nur folgerichtig, sondern auch ein Treffer für die Galerie – nach einer sehenswerten Ballstafette marschierte Scharinger in Richtung Strafraum und hob den Ball aus 18 Metern gefühlvoll in die Maschen.

Quirlig Keeper umkurvt

Kurz später traf Scharinger wieder, dieses Mal umkurvte der quirlige Mittelfeldmann den Teinachtal-Schlussmann und schob lässig zum 7:3 nach knapp 60 Minuten ein. Die Hausherren zeigten allmählich Auflösungserscheinungen. Zu abgekocht und kombinationssicher waren die Kicker des KSC, hatten vor allem das Mittelfeld fest im Griff und erstickten jedwede Angriffsbemühungen der Teinachtal-Auswahl im Keim.

Das 8:3 dann der bittere Höhepunkt aus Sicht der Elf um Trainer Thomas Carle. Nach einer scharf getretenen Ecke von Stanislaus Bergheim, stand Christian Kritzer auf Höhe des Elfmeterpunktes völlig blank. Den Freiraum nutzte der KSC-Mann humorlos und drosch den Ball ins Tor. Die Messe war endgültig gelesen.

Kurz vor dem Ende dann doch noch ein Glanzlicht aus Sicht der "Teinachtal hilft"-Auswahl. Oliver Eder tankte sich im Mittelfeld durch, ließ die Karlsruher aussteigen und war plötzlich kurz hinter dem Mittelkreis allein auf weiter Flur. Eder spurtete also unaufhaltsam übers grüne Geläuf und schob zum 4:8-Endstand ein.

Freude überwiegt

Bei allen Beteiligten überwog am Ende die Freude über das gelungen Benefizspiel, das zahlreiche Spenden für die Aktion "Teinachtal hilft" einbrachte. Der Spielball ging für 200 Euro an den Meistbietenden, Sachpreise und Eintrittskarten für ein Frauen-Bundesligaspiel wurden in der Halbzeit verlost. Der SC Neubulach sorgte im Sportheim für die Bewirtung und verköstigte die Anwesenden, die zum Teil von weit her angereist kamen, um die KSC-Allstars zu sehen, mit Speisen und Getränken. Für die Kinder war noch eine Hüpfburg aufgebaut.

Apropos Kinder: Vor dem Hauptspiel duellierten sich noch die E-Jugendteams des SC Neubulach und des VfL Nagold. Michael Stahl als Organisator strahlte jedenfalls am Ende über beide Ohren – dazu hatte er auch allen Grund, war seine Spendenbox doch prall gefüllt und ordentlich schwer.