Seit sieben Jahren ist Ruja Ignatova spurlos verschwunden. Nun geht die deutsche Polizei Spuren in Südafrika nach. Die Ermittler scheinen zu glauben, dass die in Schramberg aufgewachsene Betrügerin am Leben ist.
Ruja Ignatova stammt aus dem Schwarzwaldort Schramberg und ist durch die von ihr erfundenen Kryptowährung OneCoin reich geworden. Unzählige Anleger sollen durch sie weltweit um Milliarden Euro betrogen worden sein. In einer WDR-Doku „Die Kryptoqueen“ werden nun neue Erkenntnisse zum Verbleib der gebürtigen Bulgarin präsentiert.
In der Doku äußert sich unter anderem eine Sprecherin des LKA (Landeskriminalamt) Nordrhein-Westfalen. Sie erklärt: „Wir gehen davon aus, oder arbeiten mit der Hypothese, dass Ruja Ignatova noch am Leben ist.“
Dieser Verdacht ist zum einen darin begründet, dass ein bulgarischer Polizeibericht zum vermeintlichen Mord an Ignatova offenkundig falsch war. Der in dem Bericht genannte Mörder saß laut LKA zum vermeintlichen Tatzeitpunkt nämlich in den Niederlanden in Haft. Ein weiteres Indiz für die Hypothese: „Darauf deuten auch Reaktionen ihrer Familie hin, zu der sie einen sehr engen Kontakt gepflegt hat“, so die LKA-Sprecherin.
Eine Spur zu Ignatova führt laut WDR nach Südafrika - dort soll die bulgarische Mafia sehr stark vertreten sein.
Betrugssystem lebt weiter
Indes legt die Doku nahe, dass das Geschäft mit der betrügerischen Kryptowährung auch ohne Firmengründerin Ignatova weitergeht - unter dem Firmennamen OneEcosystem. „Da fließt immer noch Geld rein. Es geht immer noch weiter“, wird ein Journalist Philipp Bovermann von der Süddeutschen Zeitung zitiert.