Huckepack sind sie unterwegs zu ihrem späteren Laichplatz – doch an dieser Schwelle zur Familiengründung lauert für Kröten häufig der Tod. Foto: © Evelyn Kobben – stock.adobe.com

Fuß vom Gas, jetzt haben Kröten Vorfahrt – alle Jahre wieder sind die Amphibien zu den Laichgewässern unterwegs. Einige Straßen im Landkreis sind jetzt besonders betroffen.

Verkehrsteilnehmer aufgepasst: die Amphibienwanderung geht wieder los. Sobald die Nächte milder und feuchter werden, verlassen Kröten, Frösche und Molche die Winterquartiere, um sich auf den Weg zu Laichgewässern zu machen.

Schon ein Luftsog kann tödlich sein

Die Amphibien legen dabei zum Teil weite Strecken zurück und queren auch stark befahrene Straßen. Nur wenige Straßenabschnitte haben fest installierte Amphibienleitsysteme. An den meisten Wanderstrecken werden mobile Zäune aufgestellt. Hier sind die Tiere darauf angewiesen, dass Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen und Ehrenamtliche bei der Straßenüberquerung helfen. Autofahrer werden darum gebeten, die Warnschilder an den Straßen zu beachten und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Allein der Luftsog, dem eine Kröte bei vorbeifahrenden Kraftfahrzeugen ausgesetzt ist, kann für sie tödlich sein, da er oft zu Quetschungen an inneren Organen führt.

Ehrenamtliche Helfer und im Auftrag des Naturschutzamts Tätige haben an den Straßen Zäune aufgestellt, durch die möglichst viele Tiere bereits am Straßenrand abgefangen werden sollen.

So viele engagieren sich ehrenamtlich

Über 100 Ehrenamtliche sind in der kommenden Amphibienwandersaison im Schwarzwald-Baar-Kreis aktiv im Einsatz. Die Amphibien werden von ihnen täglich eingesammelt, über die Straße getragen und auf der anderen Seite abgesetzt. Autofahrer sollten deshalb besonders auf die Amphibien-Helfer am Straßenrand achten, die abends, nachts oder in den frühen Morgenstunden unterwegs sein können.

Bürger sollen Gefahrenzonen melden

Für Bürger, die dem Naturschutzamt Hinweise zu Amphibienvorkommen und -wanderstrecken geben möchten, hat das Landratsamt unter www.lrasbk.de/amphibienwanderung ein Online-Meldeportal eingerichtet. Hier können Beobachtungen mitgeteilt werden. Wer beim Amphibienschutz aktiv mitwirken möchte, kann sich unter Telefon: 07721/9 13 76 04 melden.

Die Wanderstrecken

Gesperrt wegen der Krötenwanderung
sind folgende Straßen- und Wegabschnitte je nach Witterung zwischen 19 Uhr abends und 7 Uhr morgens: Gemeindeverbindungsstraße Brigachtal (Beckhofen) – Wolterdingen zwischen Ortsausgang Beckhofen und der Abzweigung nach Grüningen; landwirtschaftlicher Erschließungsweg Wolfsteich-Tannhöfe auf Gemarkung Mönchweiler; Hüfingen: Römerbad – Schosenweg

Warnhinweise
in Form von Schildern und Blinkleuchten signalisieren folgende kritische Punkte: B 27 Blumberg im Abschnitt Bleiche – Zollhaus sowie L 185 zwischen Bleiche und Längehaus; B 500 im Bereich des Triberger Bergsees; K 5700 Bad Dürrheim – Hochemmingen; K 5703 Weigheim – Mühlhausen; K 5710 Niedereschach – Deißlingen; K 5712 Überauchen – Tannheim; Alte L 181 zwischen Ortsausgang Tannheim und Einmündung in die neue L 181 (Ortseingang Wolterdingen); K 5714 Villingen – Rietheim und K 5734 Rietheim – Marbach; K 5716 Obereschach – Neuhausen; K 5717 Obereschach – Schabenhausen, beim Winkelhof; L 178 Villingen - Sommertshausen; K 5720 Fischbach – Flözlingen (beim Teufensee); K 5742 Achdorf – Fützen; L 177 St. Georgen-Peterzell – Königsfeld (Hagenmoos); L 177 Königsfeld, Ortsausgang (Golfplatz) - Hardt; L 178 Grüningen – Brigachtal-Klengen; L 178 Donaueschingen – Grüningen; L 180 Wolterdingen – Vöhrenbach (zwischen Weißkopfhof und Winterhof); K 5708 Kapellenwaldstraße Weilersbach – Obereschach; K 5732 Linach-Stausee bis zur unteren Zufahrt zur Staumauer; Gemeindestraße Donaueschingen-Aufen – Grüningen; Gemeindestraße Schabenhausen (Auf den Höfen) – Kappel (Mailänder Hütte); Bad Dürrheim Ortsausgang Richtung Hochemmingen (Karlstraße); Ortsausgang Eschach – Achdorf.