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Bundeskanzler Scholz hält trotz massiver Kritik an den Kosten am Erweiterungsbau für das Kanzleramt fest. In der Regierungsbefragung im Bundestag lehnte der Kanzler es ab, dem Rat seines Finanzministers Lindner zu folgen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält trotz massiver Kritik an den Kosten am Erweiterungsbau für das Kanzleramt fest. In der Regierungsbefragung im Bundestag lehnte der Kanzler es am Mittwoch auf Nachfrage der Linken-Abgeordneten Gesine Lötzsch ab, dem Rat seines Finanzministers Christian Lindner (FDP) zu folgen und auf den Bau zu verzichten. Scholz verwies darauf, dass die Entscheidung zu dem Erweiterungsbau bereits von der CDU-geführten Vorgängerregierung getroffen worden sei und dass die Planungen bereits weit vorangeschritten seien.

Der Kanzler wies auch die Kritik an Dimension und Ausgestaltung des Baus zurück.“Es gibt hier in dem Umfeld viele Prunkbauten, die errichtet worden sind mit viel Gold und allen möglichen Machtinsignien“, sagte Scholz. „Solche werden hier nicht geplant und würden auch meinem Architekturverständnis nicht entsprechen.“

Kosten auf 800 Millionen Euro geschätzt

Er wolle alle, die in der vergangenen Legislaturperiode über den Erweiterungsbau entschieden hätten, „in Schutz nehmen vor dieser Denunziation, insbesondere die Architekten“, fügte Scholz hinzu.

Der FDP-Vorsitzende und Finanzminister Lindner hatte wegen der Haushaltsengpässe eine Überprüfung der Baupläne ins Spiel gebracht. Lindner will auch den geplanten Erweiterungsbau für sein eigenes Ministerium auf den Prüfstand stellen. Die Kosten für den Erweiterungsbau des Kanzleramts werden auf 800 Millionen Euro geschätzt.